Erörterung: Argumente nach Wichtigkeit ordnen – so geht man vor

Argumente nach Wichtigkeit ordnen

Im Rahmen einer Erörterung Argumente zu sammeln und seine Meinung überzeugend auszudrücken ist ein essentieller Bestandteil der Aufgabenstellung. Wichtig ist es, den qualitativ hochwertigen Argumenten durch eine passende Strukturierung im eigenen Aufbau eine effektive Gewichtung beizumessen, um ein gutes Endergebnis zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen gilt es, sich einiger Grundsätze zu bedienen.

Was ist eine Erörterung?

Bei einer Erörterung handelt es sich um eine literarische Möglichkeit mit dem Ziel, sich mit einem bestimmten Sachverhalt, einer Problemstellung oder einer These kritisch, intensiv auseinanderzusetzen. In diesem Zuge gilt es verschiedene Perspektiven und Blickwinkel einzunehmen und zu betrachten. Ferner sollen die eigens gesammelten Argumente gegeneinander abgewogen und in Relation zueinander gesetzt werden. Nach Abschluss dessen soll eine Wertung durchgeführt und/ oder ein eigener Standpunkt eingenommen werden.

Welche Formen der Erörterung gibt es?

Mithin wird zwischen drei verschiedenen Arten der Erörterung unterschieden. Zwischen der linearen Erörterung, der textgebundenen Erörterung und der dialektischen Erörterung.

Bei der linearen Erörterung handelt es sich im wesentlichen um die einseitige Betrachtung einer zentralen Fragestellung. Zu der, vor der Verschriftlichung, selbst eingenommenen Position gilt es ausreichend, starke Argumente zu sammeln, um den Leser schließlich vom eigenen Standpunkt zu überzeugen.

Die textgebundene Erörterung befasst sich gemäß der Wortschöpfung mit einem Text oder einem Artikel. Ein essentieller Bestandteil dieser Form der Erörterung ist die Strukturierung des eigenen Textes in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Zielrichtung dieser Art der Erörterung ist es, sich mit der Autor des Originaltextes auseinanderzusetzen und dessen Thesen und Argumentationsstruktur zu betrachten. Diese sollen final mit eigenen Argumenten entkräftet oder untermauert werden.

Die dialektische Erörterung oder auch antithetische Erörterung steht vor allem konträr zu der linearen Erörterung, da es bei dieser Form vor allem darum geht, sich ausreichend differenziert mit den Vor- und Nachteilen der Fragestellung auseinanderzusetzen. Es handelt sich somit um die umfassendste Form der Erörterung.

Wie strukturiere ich sinnvoll?

Nachdem man sich mit dem Text auseinandergesetzt hat, ist es erforderlich sich für oder gegen die Kernaspekte des Quelltextes zu entscheiden. Um eine ausreichende Betrachtung aller Blickwinkel zu gewährleisten, ist es ferner unerlässlich eine ausreichende Anzahl von Pro- und Kontra Argumenten zu sammeln. In der Regel sollte die gleiche Anzahl der Argumente beider Seite betrachten werden, um dem neutralen Leser eine ausreichende Diversifikation der verschiedenen Meinungen zu ermöglichen. Die Präsentation der Argumente findet im eigentlichen Hauptteil des Textes statt. Im wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten diese darzulegen und zu strukturieren.

Abwechselnd im Schlagabtausch

Bei dieser Strukturierung ist es unerlässlich vor der Verschriftlichung zu einander passende Pro- und Kontra Argumente zu identifizieren, um diese dann während des Schreibprozesses adäquat einander gegenüber zu stellen und zu betrachten. Die Pro- und Kontra Argumente wechseln sich bei dieser Art der Struktur ab. Auf jedes Argument folgt umgehend ein Gegenargument. In der Ordnung der Wichtigkeit ist es erforderlich mit den schwächsten Argumenten der Gegenseite zu beginnen, um am Ende mit dem eigenen stärksten Argument zu schließen. Aufgrund des Aufwandes vor der eigentlichen Verschriftlichung gilt diese Strukturierung als die diffizilere Variante.

Das Prinzip der Sanduhr

Geläufiger und besser zu verinnerlichen ist es, innerhalb dieser Organisationsstruktur zunächst ausschließlich die Gegenseite zu betrachten. Wichtig ist hier mit dem stärksten Argument zu beginnen und in der fortführenden Betrachtung mit dem qualitativ schwächsten Argument der Gegenseite zu schließen. Am Wendepunkt beginnt man mit dem eigenen schwächsten Argument, um dann mit dem eigenen stärksten Argument zu schließen.

Stets mit dem präferierten, qualitativ hochwertigsten eigenen Argument seine Strukturierung zu schließen hat einen psychologischen Hintergrund. Durch das Kurzzeitgedächtnis können unmittelbar zuvor verwertete Informationen verarbeitet werden und wirken dadurch präsenter. Daher kommt es mittels dieser Struktur der eigenen Argumente in gewisser Weise zu einer Verstärkung der eigenen Position beim Leser.

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