Impressionismus Epoche – Merkmale, Hintergründe & Literatur/Autoren

Impressionismus Epoche - Merkmale, Hintergründe & Literatur Autoren

Die Bezeichnung „Impressionismus“ entstammt der Literatur, obwohl der Ursprung ganz klar in der Malerei liegt. Der Impressionismus bezeichnet dennoch eine literarische Richtung, in der die subjektiven Eindrücke und Empfindungen des Dichters, ebenso wie der Hauptfiguren besonders wichtig sind.

Durch bisher unbekannte Stilmittel, wie etwa dem Monolog werden die Gefühle dem Leser nahe gebracht. Die momentane Wahrnehmung steht dabei ebenfalls im Fokus. Der Impressionismus weißt dabei auch immer auf die Vergänglichkeit hin.

Die Kurzlebigkeit der Momente wird deshalb immer wieder betont. Der Impressionismus richtet sich außerdem gegen den vorherigen Naturalismus. Im Ergebnis könnten diese beiden literarischen Stilrichtungen kaum unterschiedlicher sein.

Denn bei dem Naturalismus ging es hauptsächlich um eine objektive und besonders realitätsnahe Darstellung der Dinge. Dabei waren häufig soziale oder gesellschaftliche Probleme Grundlage der Erzählungen. Diese wurden dann so realitätsnah wie möglich wiedergegeben.

Der Impressionismus von 1890 bis 1920

Der Einfluss der Literatur auf den Impressionismus

Wie so eben erwähnt, bezeichnete „Impressionismus“ eine literarische Stilrichtung, in welcher die subjektiven Eindrücke des Dichters oder seiner Figuren in den Fokus gerückt werden. Jedoch wird auch auf eine gewisse Realitätsnähe Wert gelegt.

Es sollte doch beachtet werden, dass diese Realität vollkommen anders ausfällt, als dies bei den Naturalisten der Fall war. Die Realität wird nun durch die subjektiven Gefühle und nicht mehr durch die äußere Welt geprägt. Damit ergeben sich gravierende Unterschiede.

Die Malerei und der Impressionismus

Der Impressionismus hat seinen Ursprung in der Malerei. Dabei wurde mit dem Wort Impressionismus eine neue Kunstgattung beschrieben. Das aus dem nordfranzösischen stammende Wort „Impressionen“ heißt so viel wie „Eindruck“.

Diese Übersetzung veranschaulicht sehr gut, wie diese neue Stilrichtung geprägt war. Denn Künstlern, wie etwa Monet war es wichtig, die Stimmung des jeweiligen Moments in ihrer Kunst zu verewigen. Dabei konnte es sich etwa um ein Wetterphänomen handeln oder um ein besonderes Gefühl. Die persönlichen Eindrücke des Künstlers wurden dadurch individuell festgehalten. Eine besonders naturgetreue Darstellung der Motive war hingegen unerwünscht.

Der Weg in die Literatur

Durch die Malerei wurde der Impressionismus immer bekannter. So fand er gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch seinen Einfluss in die Literatur. Zwischen 1890 und 1920 konnte erstmals diese neue Literaturgattung klassifiziert werden. Die Bezeichnung „Impressionismus“ war damals jedoch nicht geläufig.

Auch darin liegt ein deutlicher Unterschied zu den Naturalisten, die sich sogar selbst als solche bezeichneten. Auch eine eigene Programmatik oder organisierte literarische Gruppen gab es nicht. Es herrschte eher ein sporadischer Kontakt zwischen den Künstlern des Impressionismus. Es gab somit keine fest vereinbarten literarischen Ziele, die erreicht werden sollten.

Impressionismus: eine Bezeichnung für eine ganze Epoche?

Anders, als beispielsweise die Romantik, handelt es sich bei dem Impressionismus nicht um eine Bezeichnung für eine ganze Epoche. Denn die Werke, die in dieser Zeit entstanden sind, sind dafür schlichtweg zu unterschiedlich. Das liegt wiederum an der nicht vorhandenen Absprache der Autoren. Außerdem wurden die meisten Autoren auch noch von anderen Stilrichtungen geprägt. Die Übergänge sind hier teilweise fließend. Besonders die Neuromantik mischt sich gerne mit dem Impressionismus. Zu den wichtigsten Autoren des Impressionismus gehören

  • Stefan George,
  • Arthur Rimbaud,
  • Arthur Schnitzler
  • und Marcel Proust.

Die wichtigsten literarischen Merkmale

Um den Impressionismus dennoch deutlich von anderen Literaturrichtungen abgrenzen zu können, dienen die literarischen Merkmale.

Dazu gehören zum Beispiel die Themen, die in Impressionismus besonders gerne angesprochen wurden. Im Gegensatz zum Naturalismus finden sich hier kaum politische Themen.

  • Sehnsucht,
  • die Liebe,
  • die Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit
  • und emotionaler Schmerz

finden sich hingegen häufig. Diese Themen wurden immer aus der Sicht der Dichters oder einer Figur beschrieben, wobei der aktuelle Eindruck dabei ausschlaggebend war.

Dafür wurden auch gerne Bilder und Metaphern verwendet, da dadurch die eigene Empfindung noch besser dargestellt werden konnte.

Der Impressionismus als Einakter und Mischform

Die impressionistischen Zielen und die Methoden zur Umsetzung, standen dem Einakter entgegen. Diese Kurzform wurde ab dem Jahr 1900 als Dramolett bezeichnet. Es handelt sich damit um ein Drama in Kurzform. Die impressionistischen Dramatiker kreierten auch zusammengesetzte Formen, wie etwa das lyrische Drama oder auch die Tragikomödie. So wurden neue Werke geschaffen, die vorab undenkbar waren.

Die neuen Stilmittel des Impressionismus

Der Impressionismus bevorzugte vor allem Kurzformen, weshalb die Skizze oder die Novelle häufig gewählt wurden. Denn dadurch ließ sich die Darstellung von Gefühlen und Eindrücken leichter umsetzen, als in einem Roman mit mehreren 100 Seiten. Zu dieser Zeit galt es als innovativ, dass sie die Gefühlswelt des Autors, wie noch nie zuvor wiedergaben. So wurde auch die literarische Moderne vorbereitet.

Klassisch für den Impressionismus ist vor allem der innere Monolog. Denn durch ihn kann ganz besonders gut gezeigt werden, wie sich eine Person gerade fühlt. Teilweise bestanden die Werke nur aus solchen Monologen. Die Erzählung „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler ist dafür ein klassisches Beispiel. Denn hier wurde die Anwendung der inneren Monologe ganz besonders konsequent verfolgt. Damit das Ganze noch authentischer wirkt, sind die Selbstgespräche mit unvollständigen Sätzen oder Ausrufen gespickt. Denn dadurch kann die Gefühlslage der Figur besonders gut verdeutlicht werden.

Auch die so genannte erlebte Rede findet sich häufig. Dabei spricht nicht eine Figur der Geschichte, sondern eine Art Erzähler. Die erlebte Rede findet in der dritten Person Singular statt.

In der darauffolgenden Literaturepoche, der literarischen Moderne wurde dies noch weiter ausgebaut. Ganze Romane wurden mit umfangreichen Monologen ausgestattet. Auch die erlebte Rede wurde immer häufiger eingesetzt und wurde fester Bestandteil der Literatur. Für den Leser bringt das eine hohe Abwechslung und bessere Identifikation mit den Rollen mit sich.

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