Die gesprochene Sprache (Lautsprache) nimmt natürlich einen größeren Stellenwert ein, als die geschriebene Sprache (Schriftsprache). Die Lautsprache unterliegt dabei aber viel mehr sozialen Regeln als die Schriftsprache. Hierbei können die zahlreichen (Sonder-) Regelungen innerhalb der deutschen Rechtschreibung und etwaige Formmerkmale für bestimmte Textarten (zum Beispiel:Bewerbungsschreiben oder Geschäftsbriefe) herangezogen werden.
Dieser Umstand ist jedoch damit zu begründen, dass die Schriftsprache den Anspruch besitzt dauerhaft Kommunikation zu speichern und dies in einem einheitlichen und formal korrekten Rahmen. Wird die Sprache verbalisiert, so entstehen sehr spontane Interaktionen, welche sich nicht mit geschriebenen Kommunikationen vergleichen lassen. Dabei verbindet sich die Tonmodulation (absenken und anheben der Stimme) mit Mimik und Gestik, was einen ganz individuellen Sprachgebrauch eröffnet.
Oftmals werden Füllwörter wie „ehm“ benutzt, welche beim Schreiben natürlich nicht eingefügt werden. Lautsprache ist somit viel dynamischer als Schriftsprache, schon wegen dem Faktum, dass diese viel weniger Verbindlichkeiten untersteht. Mit Hilfe von sogenannter Codierung wird versucht Sprache und Schrift zu transformieren, was jedoch nicht vollkommen zutreffend möglich ist.
Codierung von Laut- und Schriftsprache
Mit Hilfe von Codierung kann zwischen Schrift und Sprache vermittelt werden. Dabei ist jedoch nicht möglich ein exaktes Abbild dessen zu schaffen, was ausgesagt wurde, da die Schrift mit 26 Zeichen nur begrenzt die abstrakten Satzgefüge aufnehmen kann. Hierbei können Umlaute und Eigenarten nur in einem begrenzten Umfang aufgenommen werden. Es werden mehrere Laute nur innerhalb eines oder weniger Zeichen ausgedrückt.
Beispiele:
Der Vokal „e“ wird des Öfteren in unterschiedlicher Weise gesprochen.
der Weg (hier wird ein langer Vokal innerhalb des Lautes geschrieben)
weggehen (hier wird ein kurzer Vokal innerhalb eines Lautes geschrieben)
Die Konsonanten V und F werden jedoch gleich ausgesprochen.
Volk
Folklore
Es zeigt sich, dass Laut- und Schriftsprache nur begrenzt übereinstimmten können, da umgangssprachliche Eigenheiten (zum Beispiel besondere Mundarten und Dialekte) nur sehr selten in Schriftform aufgenommen werden (können).