Stellungnahmen finden sich heutzutage in den verschiedensten Formen wieder. Sie helfen uns sachlich den Standpunkt der anderen Personen nachvollziehen zu können und somit ein bisschen mehr in seine eigene Welt zu blicken. Wir finden Stellungnahmen mittlerweile in Kommentaren, Leserbriefen, aber auch in ganz normalen Artikel. Auch wenn jemand unter einem Youtube- Video einen Kommentar ablässt ist das im Grunde eine Stellungnahme. Ihr werdet aber sicherlich schnell den Unterschied zwischen Stellungnahmen, die ihr auf Facebook und Youtube findet, und welchen, die euch im Deutschunterricht aufgezeigt werden, erkennen. Doch worauf kommt es bei einer Stellungnahme an bzw. auf was muss man ganz besonders achten? In diesem Ratgeber zeigen wir euch auf was ihr auf keinen Fall bei einer persönlichen Stellungnahme verzichten solltet.
Auf was man auf keinen Fall verzichten sollte
Auf was sollte man nun bei einer Stellungnahme auf keinen Fall verzichten? Das wahrscheinlich Wichtigste ist ein logischer Argumentationsgang, denn dafür werdet ihr später bei der Klausur auch die meisten Punkte bekommen. Es geht also nicht darum plump seine Meinung dar zu stellen, sondern erstmal eine These zu finden auf die man aufbauen kann. Erst wenn diese These gefunden ist, kann man damit fortfahren weitere logische Argumente für seine persönliche Stellung zu finden. Darüber hinaus ist es auch noch sehr nützlich erstmal heraus zu finden an wen die Stellungnahme überhaupt gestellt ist bzw. wer der Adressat ist, denn dann könnt ihr die Stellungnahme mit den entsprechenden Argumenten und Beispielen viel besser anpassen.
So bereitet ihr euch perfekt auf das Schreiben vor
Vielleicht habt ihr noch ein bisschen Bangen die richtige Stellungnahme auf Papier zu bringen. Das braucht ihr aber nicht, denn mit diesen simplen Tipps und Tricks könnte ihr euch perfekt auf das Schreiben vorbereiten. Am besten nimmt ihr euch jetzt einen Stift in die Hand und versucht erstmal die folgenden Fragen für euch selbst zu beantworten:
- Wozu wollt ihr eigentlich Stellung beziehen? Habt ihr euch den Sachverhalt geklärt? Wenn das nicht der Fall ist, besteht der erste Schritt darin einfach mal in kurzen Stichpunkten festzuhalten worum es eigentlich geht.
- Was, Wer, Wo, Wann, Wie, Warum? Das sind die Fragen nach der ihr euren Sachverhalt prüfen sollt, denn damit bekommt gleich schon einen besseren Überblick und wisst auch sofort worum es geht. Praktisch oder?
- Nun seid ihr gefragt! Welche Argumente schwirren euch so in den Kopf? Bringt sie erstmal alle auf Papier und versucht dann im Nachhinein die verschiedenen Argumente nach Argumenttypen zuzuordnen. So bekommt ihr eine viel bessere Struktur.
- Hattet ihr schon eigene Erfahrungen mit dem Thema? Fantastisch! Auch wenn euch manche Lehrer einreden, dass das nicht in den Deutschunterricht gehört, macht es sich bei einer Stellungnahme besonders gut, wenn man sie in das Fazit hinein packt.
Die richtige Gliederung an einem lebhaften Beispiel verstehen
Wer einfach in einer Klausur darauf los schreibt, fährt oft Gefahr schnell mal Aufbaufehler zu machen, die dann zu immensen Punktabzügen führen können. Der richtige Aufbau, aber vor allem auch die Gliederung sind von großer Bedeutung und sollten auf keinen Fall vernachlässigt werden. Damit ihr euch das ein bisschen besser vorstellen könnt, was wir damit meinen, werden wir euch das nun logisch und einfach darstellen.
Einleitung:
Kommen wir erstmal zu Einleitung. Am besten versetzt ihr euch beim Schreiben immer in eine Person, die noch diesen Text gelesen hat, denn dann könnt ihr eure Stellungnahme auch viel besser anpassen, was euch im Endeffekt auch mehr Punkte mit nach Hause bringen wird. Das sind nun grundsätzliche Fragen, die ihr euch immer bei einer Einleitung stellen solltet:
- Was ist das Thema? Wozu wird Stellung bezogen? Beispiel: Es sollen mehr Flüchtlinge aufgenommen werden.
- Nun seid ihr dran! Macht euch kurz eure Position klar bzw. als welche Person ihr Stellung bezieht (In den Fall seid ihr wahrscheinlich ein/e Schüler/in).
- Was ist eure Meinung? Es geht hier darum authentisch zu bleiben! Ein Lehrer darf euch keine Punkte abziehen, wenn ihr zum Beispiel für die Gegenposition stimmt. Wichtig ist nur, dass ihr Argumente dafür findet.
Hauptteil:
Nun kommen wir zu dem Herzstück der Stellungnahme. Hier gibt es auch noch folgende Dinge zu beachten:
- Ihr fangt auch schon gleich mit eurer Begründung an. Am besten beginnt ihr immer vom Kleinen und schreibt das schwächste Argument zu erst auf, um dann mit dem stärksten zu enden.
- Beispiel – Argument 1: Die EU sollte gemeinsam mehr Flüchtlinge aufnehmen, damit Deutschland nicht alles alleine bewerkstelligen muss.
Argument 2: Deutschland war/ ist immerhin am Waffenexport beteiligt und sollte auch nun Verantwortung dafür tragen.
Argument 3: Man muss humanitäre Hilfe leisten, da die Menschen ansonsten auf der Grenze ums Leben kommen würden.
Schlussteil
Nun wollen wir das Ganze selbstverständlich auch noch abrunden. Eure Stellungnahme soll immerhin einen schönen Rahmen bekommen. Ganz einfach funktioniert das damit:
- Zieht ein kleines Fazit von dem was ihr aufgeschrieben habt. Was ist dabei raus gekommen? Hat sich etwas verändert?
- Beispiel: Flüchtlinge können zu einer positiven Veränderung unserer Gesellschaft beitragen. Wir als EU sind dazu verpflichtet ihnen Hilfestellung zu leisten, da wir mehr Ressourcen zur Verfügung haben, die diesen hilflosen Menschen zu Gute kommen werden.
Unsere kleine Übersicht für euch
Damit ihr auch wirklich alles bei der Klausur richtig hinbekommt, haben wir für euch noch mal die wichtigsten Argumentationstypen im Überblick aufgelistet.
- Das Fakten-Argument: Hier geht es lediglich um sachliche Fakten. Emotionen spielen hierbei keine große Rolle. Versucht euch hierbei so sachlich wie möglich zu halten und Distanz von eurer subjektiven Meinung zu nehmen.
- Autoritätsargument: Hiermit stützt ihr noch mal eure ganzen Argumente. Diese bekommen durch das Autoritätsargument eine viel besser Überzeugungskraft. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Einem Youtuber mit 1 Million Abonnenten hört mal, auch wen er erstmal unbekannt ist, viel länger zu, als einem Youtuber mit nur 30 Abonnenten.
- Indirektes Argument: Hier greift ihr die Gegenthese auf und versucht sie mit euren eigenen Argumenten zu bekämpfen. Somit entkräftet ihr nicht nur das Gegenargument, sondern stärkt auch noch zusätzlich eure eigenen Argumente. Einfach genial oder?
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