Tragikomödie – Definition, Beispiele, Merkmale, Aufbau

1. Einführung

Definition der Tragikomödie

Eine Tragikomödie ist eine literarische Gattung, die Elemente der Tragödie und der Komödie verbindet. Das Wort „Tragikomödie“ leitet sich von den griechischen Wörtern „tragos“ (Ziegenbock, ein Symbol für Tragödie) und „kōmōidia“ (Komödie) ab. Dieser Begriff repräsentiert eine Form des Dramas, die sich zwischen diesen beiden Genres bewegt, und eine einzigartige Möglichkeit bietet, tiefe, bedeutungsvolle Themen durch eine Kombination von humorvollen und ernsten Tönen zu erforschen.

Die Tragikomödie ist nicht nur auf Literatur beschränkt, sondern findet auch ihren Platz in Film und Theater. Sie ist in der Lage, komplexere, vielschichtigere und realistischere Darstellungen des menschlichen Lebens zu liefern, indem sie die Widersprüchlichkeiten, Absurditäten und Ambivalenzen unseres Daseins ins Licht rückt.

Kurzer Überblick über die Tragikomödie als Literaturgattung

Die Tragikomödie als Literaturgattung hat eine lange und reiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig weiterentwickelt und angepasst, um auf sich verändernde soziale, kulturelle und künstlerische Kontexte zu reagieren. Ihre Wurzeln liegen in der griechischen und römischen Literatur, wo sie oft verwendet wurde, um ernste Themen auf humorvolle Weise zu behandeln.

In der Tragikomödie werden tragische und komische Elemente oft gleichzeitig oder in rascher Abfolge dargestellt, wobei die Grenzen zwischen ihnen oft verschwimmen. Dies schafft einen einzigartigen Effekt, der sowohl zum Nachdenken anregt als auch zur Unterhaltung dient.

In den folgenden Abschnitten werden wir uns eingehender mit der Geschichte, den Merkmalen, dem Aufbau, den Arten und der Wirkung der Tragikomödie befassen. Wir werden uns auch mit Beispielen für Tragikomödien in Literatur und Film beschäftigen und die Rolle der Tragikomödie als Textsorte diskutieren.

Durch diese eingehende Untersuchung der Tragikomödie werden wir ein tieferes Verständnis für diese faszinierende und vielschichtige literarische Gattung entwickeln.

2. Geschichte der Tragikomödie

Entwicklung der Tragikomödie im Laufe der Zeit

Die Tragikomödie hat eine reiche und facettenreiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ursprünglich wurde sie in der klassischen griechischen und römischen Literatur etabliert, insbesondere in den Werken von Menander und Plautus. In diesen frühen Formen der Tragikomödie wurden die Handlungsstränge und Charaktere oft so konzipiert, dass sie die Zuschauer gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen brachten.

Im Mittelalter und in der Renaissance begann die Tragikomödie, sich von den strengen Regeln der klassischen Form zu lösen, und wurde zu einem beliebten Genre in der Dramatik. Ein prominentes Beispiel für Tragikomödien in dieser Zeit sind einige der Werke von William Shakespeare, wie „Der Sturm“ und „Cymbeline“.

Im Laufe der Zeit hat sich die Tragikomödie weiterentwickelt, um auf die sich verändernden kulturellen und sozialen Kontexte zu reagieren. Im 20. und 21. Jahrhundert wurde die Tragikomödie zu einem wichtigen Genre im Film und Fernsehen, mit Werken, die die volle Bandbreite menschlicher Erfahrungen und Emotionen abbilden.

Tragikomödie in verschiedenen Kulturen: Griechische Tragikomödie, Shakespeare Tragikomödie usw.

Die Tragikomödie hat in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Formen angenommen. In der griechischen Tragikomödie etwa wurden komische und tragische Elemente oft nebeneinander gestellt, um die Dualität des menschlichen Lebens zu betonen.

Die Tragikomödien Shakespeares unterscheiden sich jedoch deutlich von ihren griechischen Vorgängern. Sie sind dafür bekannt, dass sie die komischen und tragischen Elemente subtiler vermischen und oft ein Happy End haben, obwohl viele der Charaktere während des Dramas ernsthafte Schwierigkeiten und Herausforderungen durchmachen.

In anderen Kulturen, wie z.B. in Asien und Afrika, hat die Tragikomödie ihre eigenen einzigartigen Formen und Variationen hervorgebracht, die oft auf lokalen Traditionen und sozialen Kontexten basieren.

Bedeutende Autoren von Tragikomödien und ihre Werke

Viele bedeutende Autoren haben zur Entwicklung und Popularisierung der Tragikomödie beigetragen. Neben Menander, Plautus und Shakespeare gehören dazu auch Autoren wie Molière, Anton Tschechow und Samuel Beckett.

Molière, ein französischer Dramatiker des 17. Jahrhunderts, ist bekannt für seine Meisterschaft der Tragikomödie in Werken wie „Der Geizige“ und „Tartuffe“. Anton Tschechow, ein russischer Autor des 19. Jahrhunderts, verwendete in Werken wie „Die Möwe“ und „Der Kirschgarten“ die Tragikomödie, um die Komplexität und Ambivalenz des modernen Lebens zu erforschen.

Im 20. Jahrhundert nutzte Samuel Beckett, ein irischer Autor, die Tragikomödie in seinen avantgardistischen Dramen wie „Warten auf Godot“ und „Endspiel“, um existenzielle Themen und die Absurdität des menschlichen Daseins darzustellen.

Diese Autoren und ihre Werke demonstrieren die Vielfalt und den Reichtum der Tragikomödie als Literaturgattung und ihre Fähigkeit, tiefgründige menschliche Erfahrungen und Emotionen zu erfassen und zum Ausdruck zu bringen.

3. Merkmale der Tragikomödie

Beschreibung der typischen Merkmale einer Tragikomödie

Die Tragikomödie zeichnet sich durch mehrere Schlüsselmerkmale aus, die sie von anderen literarischen Gattungen unterscheiden. Zu diesen Merkmalen gehören:

  • Kombination von Tragischem und Komischem: Wie der Name schon sagt, verbindet die Tragikomödie Elemente der Tragödie und der Komödie. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen, zum Beispiel durch die Vermischung von ernsten und humorvollen Szenen oder durch die Darstellung von Charakteren, die tragische Situationen auf komische Weise durchleben.
  • Vielschichtigkeit: Tragikomödien sind oft komplex und vielschichtig. Sie können auf mehreren Ebenen gelesen werden und regen oft zum Nachdenken an.
  • Emotionale Ambivalenz: In einer Tragikomödie können die Emotionen des Publikums schnell wechseln. Eine Szene kann zum Lachen anregen, während die nächste tiefes Mitgefühl oder Traurigkeit hervorrufen kann. Diese emotionale Achterbahnfahrt ist ein Schlüsselmerkmal der Tragikomödie.
  • Realistische Charaktere und Situationen: Die Charaktere in einer Tragikomödie sind oft tiefgründig und vielschichtig. Sie durchleben realistische Situationen, die sowohl Freude als auch Leid beinhalten können.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Literaturgattungen

Im Vergleich zu anderen Literaturgattungen wie reinen Tragödien oder Komödien, bietet die Tragikomödie eine einzigartige Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Während Tragödien oft durch tiefe Traurigkeit und einen pessimistischen Blick auf das menschliche Schicksal gekennzeichnet sind und Komödien in erster Linie auf Humor und Unterhaltung abzielen, strebt die Tragikomödie eine ausgewogene Darstellung von Freude und Leid an, die oft näher an der Realität des menschlichen Lebens ist.

Gleichzeitig gibt es auch Gemeinsamkeiten mit anderen Genres. So können Tragikomödien, wie Tragödien, tiefe menschliche Emotionen und ernste Themen erforschen. Und wie Komödien können sie Humor als Mittel zur Unterhaltung und zur Darstellung der Absurditäten des Lebens verwenden.

Rolle von Schicksal und Zufall in Tragikomödien

In vielen Tragikomödien spielen Schicksal und Zufall eine entscheidende Rolle. Sie können die Handlung vorantreiben und zu unerwarteten Wendungen und Überraschungen führen. Oft entsteht der Humor in Tragikomödien aus dem unerwarteten und oft absurden Zusammenspiel von Schicksal und Zufall.

Menschliche Natur und Gesellschaft in Tragikomödien

Tragikomödien bieten oft tiefe Einblicke in die menschliche Natur und die Gesellschaft. Durch die Kombination von Humor und Ernsthaftigkeit können sie eine breite Palette von menschlichen Erfahrungen und Emotionen darstellen, von Freude und Glück bis hin zu Trauer und Verzweiflung. Sie können auch soziale und kulturelle Normen hinterfragen und kritische Kommentare zur Gesellschaft abgeben. Dabei zeigen sie oft die Absurdität und die Widersprüche des menschlichen Lebens auf und regen die Zuschauer oder Leser dazu an, über ihre eigenen Erfahrungen und Ansichten nachzudenken.

4. Aufbau einer Tragikomödie

Struktur und Aufbau der Handlung in einer Tragikomödie

Die Struktur einer Tragikomödie kann je nach Werk variieren, aber es gibt einige allgemeine Muster, die oft in diesem Genre zu finden sind. Ein typisches Merkmal ist die Vermischung von komischen und tragischen Elementen im Laufe der Handlung. Dies kann durch eine rasche Abfolge von humorvollen und ernsten Szenen oder durch die Darstellung von Charakteren, die tragische Situationen auf humorvolle Weise durchleben, erreicht werden.

In vielen Tragikomödien beginnt die Handlung auf leichte oder humorvolle Weise, bevor sie in eine ernstere oder tragischere Richtung abbiegt. Dieser Wechsel kann abrupt oder allmählich erfolgen und dient dazu, das Publikum emotional zu engagieren und zu überraschen.

Ein weiteres häufiges Merkmal ist das Vorhandensein eines oder mehrerer Wendepunkte, die das Schicksal der Charaktere und den Verlauf der Handlung dramatisch verändern. Diese Wendepunkte können oft sowohl komische als auch tragische Elemente enthalten und tragen dazu bei, die emotionale Tiefe und Komplexität der Geschichte zu erhöhen.

Verwendung von Humor und Ernsthaftigkeit

Die Tragikomödie zeichnet sich durch eine geschickte Kombination von Humor und Ernsthaftigkeit aus. Der Humor in einer Tragikomödie kann subtil oder offensichtlich sein und dient oft dazu, Spannungen abzubauen, Charaktere sympathischer zu machen oder kritische Kommentare zu Gesellschaft und menschlicher Natur abzugeben.

Ernsthaftigkeit hingegen wird oft genutzt, um wichtige Themen zu behandeln, tiefgründige Emotionen zu wecken und die Zuschauer oder Leser zum Nachdenken zu bewegen. Die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit kann je nach Werk variieren, ist aber ein Schlüsselelement in der Struktur einer Tragikomödie.

Rolle der Charaktere

Die Charaktere in einer Tragikomödie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau der Handlung. Sie sind oft vielschichtig und durchleben eine Reihe von Entwicklungen und Veränderungen im Laufe der Geschichte. Ihre Erfahrungen und Handlungen tragen dazu bei, sowohl die komischen als auch die tragischen Aspekte der Handlung zu beleuchten.

In vielen Tragikomödien sind die Charaktere sowohl Opfer als auch Schöpfer ihrer Schicksale, was zu einer komplexen Dynamik zwischen Charakter, Handlung und Themen führt. Sie können gleichzeitig lächerlich und tiefgründig, heldenhaft und fehlerhaft sein, und ihre Kämpfe und Triumphe tragen dazu bei, die emotionalen Höhen und Tiefen der Tragikomödie zu erzeugen.

Einfluss von Kontext und Kultur auf den Aufbau

Der Kontext und die Kultur, in denen eine Tragikomödie geschrieben wurde, können einen großen Einfluss auf ihren Aufbau haben. Verschiedene Kulturen und Zeiten können unterschiedliche Ansichten über das, was lustig oder tragisch ist, und über die angemessene Balance zwischen den beiden haben. Darüber hinaus können soziale und politische Umstände die Art und Weise beeinflussen, wie Autoren Humor und Tragödie verwenden, um ihre Geschichten zu erzählen und ihre Botschaften zu vermitteln. Daher ist es wichtig, den kulturellen und historischen Kontext bei der Analyse der Struktur und des Aufbaus einer Tragikomödie zu berücksichtigen.

5. Wirkung und Funktion einer Tragikomödie

Emotionale Wirkung auf das Publikum

Eine Tragikomödie hat oft eine starke emotionale Wirkung auf das Publikum. Durch die Kombination von Humor und Tragik können diese Stücke ein breites Spektrum von Gefühlen hervorrufen, von Lachen und Freude bis hin zu Traurigkeit und Mitgefühl. Diese emotionalen Schwankungen können dazu beitragen, das Publikum stärker in die Geschichte einzubinden und ein tieferes Verständnis für die Charaktere und ihre Erfahrungen zu fördern.

Die emotionalen Höhen und Tiefen einer Tragikomödie können auch dazu dienen, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und es herauszufordern, seine eigenen Gefühle und Ansichten über die dargestellten Themen und Situationen zu hinterfragen.

Soziale und politische Funktion

Tragikomödien können eine wichtige soziale und politische Funktion erfüllen. Durch die Verbindung von Humor und Tragik können sie soziale Normen, Vorurteile und Ungerechtigkeiten aufzeigen und kritisieren. Sie können das Publikum dazu anregen, bestehende Machtstrukturen und Ideologien in Frage zu stellen und sich mit wichtigen gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen.

Darüber hinaus können Tragikomödien als ein Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung dienen. Durch ihre Darstellung von Konflikten und Ungerechtigkeiten können sie das Bewusstsein für diese Probleme schärfen und das Publikum dazu motivieren, nach Lösungen zu suchen und für Veränderungen einzutreten.

Pädagogische Funktion

Neben ihrer sozialen und politischen Rolle können Tragikomödien auch eine pädagogische Funktion erfüllen. Sie können dazu beitragen, das Publikum über verschiedene Themen zu informieren und ihm neue Perspektiven und Einsichten zu vermitteln. Dies kann durch die Darstellung von historischen Ereignissen, die Erkundung von philosophischen Ideen oder die Untersuchung von menschlichen Emotionen und Beziehungen geschehen.

Tragikomödien können auch das kritische Denken fördern und das Publikum dazu anregen, seine eigenen Annahmen und Überzeugungen zu hinterfragen. Sie können den Zuschauern oder Lesern dabei helfen, Empathie zu entwickeln und eine tiefere Wertschätzung für die Vielfalt und Komplexität der menschlichen Erfahrung zu gewinnen.

Ästhetische Funktion

Schließlich erfüllen Tragikomödien auch eine ästhetische Funktion. Sie bieten eine einzigartige Form des künstlerischen Ausdrucks, die sowohl unterhaltsam als auch gedankenanregend sein kann. Durch ihre kreative Kombination von Humor und Tragik und ihre vielschichtigen Charaktere und Handlungsstränge können Tragikomödien das Publikum fesseln und begeistern und zur Bereicherung der literarischen und dramatischen Kunst beitragen.

6. Arten von Tragikomödien

Es gibt viele Arten von Tragikomödien, die sich in ihrer Struktur, ihren Themen und ihrem Stil unterscheiden können. Einige der häufigsten sind:

Klassische Tragikomödie

Die klassische Tragikomödie hat ihre Wurzeln in der Antike und zeichnet sich oft durch eine sorgfältige Balance von komischen und tragischen Elementen aus. Sie kann komplizierte Intrigen, Verwechslungen und überraschende Wendungen enthalten. Beispiele für klassische Tragikomödien sind einige der Stücke von Plautus und Terenz in der römischen Literatur und Werke von Shakespeare wie „Der Kaufmann von Venedig“ und „Ein Sommernachtstraum“.

Romantische Tragikomödie

Die romantische Tragikomödie kombiniert Elemente der Romantik und der Komödie und fügt oft eine Prise Tragik hinzu. Solche Werke konzentrieren sich oft auf Liebesgeschichten und emotionale Konflikte und enthalten sowohl humorvolle als auch ernste Momente. Ein gutes Beispiel dafür ist „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand.

Soziale Tragikomödie

Die soziale Tragikomödie nutzt Humor und Tragik, um soziale Fragen und Probleme zu kommentieren und zu kritisieren. Sie kann sowohl lustig als auch ernst sein und bietet oft einen scharfen sozialen Kommentar. Ein Beispiel für diese Art von Tragikomödie ist „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht.

Tragikomödie des Absurden

Die Tragikomödie des Absurden verwendet absurde und surreale Elemente, um die Absurdität und Sinnlosigkeit des menschlichen Lebens zu betonen. Sie kann gleichzeitig komisch und tiefgreifend tragisch sein. Ein gutes Beispiel dafür ist „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett.

Zeitgenössische Tragikomödie

Die zeitgenössische Tragikomödie kann eine Vielzahl von Formen und Stilen annehmen und sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze zur Vermischung von Humor und Tragik verwenden. Beispiele für zeitgenössische Tragikomödien sind Werke wie „Rosencrantz und Guildenstern sind tot“ von Tom Stoppard und „August: Osage County“ von Tracy Letts.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Werke nicht in eine einzige Kategorie fallen und Elemente aus mehreren Arten von Tragikomödien kombinieren können. Darüber hinaus können die Grenzen zwischen den verschiedenen Arten von Tragikomödien oft verschwimmen und sind nicht immer klar definiert.

7. Tragikomödie als Textsorte

Tragikomödie in der Literatur

Die Tragikomödie hat in der Literatur eine lange Tradition und kann in einer Vielzahl von Textsorten vorkommen. Sie ist in Romanen, Kurzgeschichten, Dramen und Gedichten gleichermaßen präsent. Die Verwendung tragikomischer Elemente in literarischen Werken dient dazu, die emotionale Tiefe und die thematische Komplexität zu erhöhen und das Publikum auf verschiedene Weise anzusprechen.

In der Literatur können Tragikomödien als eigenständige Werke oder als Teil eines größeren Werkes vorkommen. Sie können eine zentrale Rolle in der Handlung spielen oder als Nebenstränge oder thematische Elemente dienen.

Tragikomödie im Theater

Im Theater hat die Tragikomödie eine besonders wichtige Rolle. Sie bietet den Schauspielern und Regisseuren eine breite Palette von Möglichkeiten zur Darstellung und Interpretation und ermöglicht es dem Publikum, eine Vielzahl von emotionalen und intellektuellen Reaktionen zu erleben.

Theaterstücke, die als Tragikomödien klassifiziert werden, können eine Vielzahl von Themen und Stilen aufweisen und unterschiedliche Grade an Humor und Tragik beinhalten. Sie können sowohl klassische als auch moderne Ansätze zur Tragikomödie verwenden und sowohl traditionelle als auch experimentelle Theatertechniken einsetzen.

Tragikomödie im Film und Fernsehen

Auch im Film und Fernsehen ist die Tragikomödie weit verbreitet. Viele Filme und Fernsehserien verwenden tragikomische Elemente, um ihre Geschichten zu erzählen und ihre Charaktere zu entwickeln. Sie nutzen die visuellen und auditiven Möglichkeiten des Mediums, um humorvolle und tragische Momente zu schaffen und das Publikum zu engagieren.

In Filmen und Fernsehserien können Tragikomödien als eigenständige Werke oder als Teil eines größeren Werkes vorkommen. Sie können eine zentrale Rolle in der Handlung spielen oder als Nebenstränge oder thematische Elemente dienen.

Tragikomödie in anderen Textsorten

Schließlich kann die Tragikomödie auch in anderen Textsorten vorkommen, darunter Essays, Kolumnen, Reden und sogar Songtexte. In all diesen Kontexten kann die Verwendung tragikomischer Elemente dazu beitragen, den Ausdruck zu bereichern, das Publikum anzusprechen und wichtige Themen und Ideen zu erforschen.

8. Berühmte Beispiele für Tragikomödien

Um ein tieferes Verständnis für das Genre der Tragikomödie zu entwickeln, kann es hilfreich sein, einige der bekanntesten und einflussreichsten Beispiele zu betrachten. Hier sind einige davon:

„Der Kaufmann von Venedig“ von William Shakespeare

„Der Kaufmann von Venedig“ ist eine der bekanntesten Tragikomödien Shakespeares. Das Stück kombiniert humorvolle Elemente (wie die romantischen Verwicklungen und Verwechslungen) mit ernsteren Themen (wie Antisemitismus und die Frage der Gerechtigkeit). Es verwebt diese beiden Elemente auf geschickte Weise, um eine Geschichte zu erzählen, die sowohl unterhaltsam als auch tiefgreifend ist.

„Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht

Bertolt Brechts „Die Dreigroschenoper“ ist ein weiteres herausragendes Beispiel für eine Tragikomödie. Das Stück, das in den Slums von London spielt, verwendet Humor und Satire, um soziale Ungerechtigkeiten und die Korruption des Establishments zu kritisieren. Gleichzeitig enthält es tragische Elemente in den Schicksalen seiner Charaktere.

„Warten auf Godot“ von Samuel Beckett

Warten auf Godot“ ist ein Meisterwerk der Theater des Absurden und eine der bekanntesten Tragikomödien des 20. Jahrhunderts. Das Stück vermischt komische und tragische Elemente auf eine Weise, die die Absurdität und Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins hervorhebt.

„August: Osage County“ von Tracy Letts

„August: Osage County“ ist ein modernes Beispiel für eine Tragikomödie. Das Stück erzählt die Geschichte einer dysfunktionalen Familie und ihrer Konflikte, und es kombiniert humorvolle und tragische Elemente, um eine emotionale und bewegende Geschichte zu erzählen.

Diese Beispiele zeigen die Vielfalt und Reichweite des Genres der Tragikomödie und die vielen verschiedenen Wege, auf denen Humor und Tragik miteinander verflochten werden können, um tiefgreifende und eindrucksvolle Geschichten zu erzählen. Sie illustrieren auch die anhaltende Beliebtheit und Relevanz der Tragikomödie in der Literatur und im Theater.

9. Fazit

Die Tragikomödie ist ein einzigartiges und faszinierendes literarisches Genre, das die Fähigkeit hat, das Publikum sowohl zum Lachen als auch zum Weinen zu bringen. Durch die Vermischung von Humor und Tragik bietet sie eine reiche und komplexe Darstellung des menschlichen Lebens und ermöglicht es den Autoren, eine breite Palette von Themen und Emotionen zu erkunden.

Obwohl die Tragikomödie auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag, ist gerade diese Kombination von Gegensätzen es, die ihr ihre besondere Kraft verleiht. Sie erinnert uns daran, dass das Leben selten eindeutig fröhlich oder traurig ist, sondern eine Mischung aus beidem.

Es gibt viele verschiedene Arten von Tragikomödien, und sie können in einer Vielzahl von Textsorten vorkommen, einschließlich Literatur, Theater, Film und Fernsehen. Dies macht sie zu einem unglaublich vielseitigen und vielfältigen Genre.

Die zahlreichen berühmten Beispiele für Tragikomödien, von Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ bis hin zu modernen Werken wie „August: Osage County“, zeigen die anhaltende Beliebtheit und Relevanz dieses Genres. Sie verdeutlichen auch die vielen verschiedenen Wege, auf denen Autoren Humor und Tragik verweben können, um tiefgreifende und eindrucksvolle Geschichten zu erzählen.

Insgesamt ist die Tragikomödie ein einzigartiges und wertvolles Instrument für Autoren und Künstler, um die Komplexität des menschlichen Lebens darzustellen und das Publikum auf vielfältige und bewegende Weise anzusprechen. Sie ist zweifellos ein Genre, das es verdient, weiterhin erforscht und geschätzt zu werden.

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