
Bei dem Gedanken an ein Klassenzimmer kommen Sie an drei Utensilien nicht vorbei: der Kreide, dem Schwamm und der großen grünen Schultafel. Warum ist letztere eigentlich grün? Wir haben uns auf die Suche nach einer Erklärung begeben.
Vor vielen Jahren betrieben Optiker Forschungen, um herauszufinden, welche Farbe für das menschliche Auge die angenehmste zum Lernen und Lesen sei. Anhand der Bemessung von Dioptrien legten die Experten einen bestimmten Grünton als Standardfarbe fest. Erkenntnissen zufolge verhilft er Schüler und Schülerinnen zu konzentrierterem Arbeiten. Dies geschieht, indem der Farbton der Ermüdung des Auges entgegenwirkt und einer verbesserten Aufnahmefähigkeit beisteuert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder die weiße Kreide auch aus der Ferne gut auf dunklem Untergrund wahrnehmen können. Dennoch sind nicht alle Schultafeln grün. Verwendet werden vereinzelt die Farben weiß, dunkelblau oder schwarz.
Material
Die meisten Schultafeln bestehen aus Kunststoff und sind mit einer Oberfläche aus Stahl-Emaille beschichtet. Diese bietet den Vorteil, dass man Kreide mit Hilfe eines Schwammes auf einfache Art und Weise säubern kann. Der Nachteil: das Schreibmittel hinterlässt nach dem Trocknen oft Schlieren oder Staub. Zudem wird von vielen Menschen das Kratzen der Kreide als unangenehm empfunden.
Befestigung und Aufbau
Die Schultafel wird an der Wand befestigt und kann durch ein Schienensystem hin – und herbewegt werden. Sie verfügt über eine große Fläche in der Mitte und meist über ausklappbare Flügel an den beiden Seiten. Verwendung findet die Tafel in Klassenräumen von Schulen oder in Hörsälen von Universitäten.
Geschichte
Überlieferungen nach verwendete man in der Antike Tafeln aus Ton, Stein oder ähnlichen Naturmaterialien. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fanden die ersten Tafeln an Schulen Einzug. Großflächige Schiefertafeln waren damals kostspielig, weshalb man auf einfache Holzplatten auswich. Diese hatten einen schwarzen oder dunkelgrünen Anstrich. Ein anderes für die Herstellung verwendete Material stellte die Steinpappe dar. Bis in das 20. Jahrhundert nutzten Schüler zusätzlich kleine Schiefertafeln im Unterricht. Im Gegensatz zu der Großtafel besaß jedes Kind eine eigene. Geschrieben wurde mit einem Griffel. Wie der Name „Schiefertafel“ verrät, wurden die ersten Täfelchen aus Schiefer hergestellt. Aufgrund der geringen Bruchfestigkeit erwies sich das Material als nachteilig. Später wurde es durch Kunststoff ersetzt. In den Siebzigerjahren wurde der Overhead-Projektor eingeführt, der in Klassenzimmern bis heute Verwendung findet.
Neueste Entwicklungen
Heutzutage wird die grüne Tafel nach und nach durch das Whiteboard ersetzt. Dieses kann man in allen Größen am Markt erwerben. Es ist zwischen 60 und 300 Zentimeter breit und hat eine Höhe zwischen 40 und 120 Zentimeter. In der Ausstattung gibt es erhebliche Unterschiede. Einige Modelle können Sie mit dem Internet und Ihrem Computer verbinden. Daten können gespeichert werden. Auf Wunsch enthalten die modernen Tafeln eine Druckfunktion. Kreide und Griffel weichen speziellen Marker-Stiften. Diese weisen abwaschbare Eigenschaften auf und sind nachfüllbar. Der sogenannte Wischer ersetzt den Tafelschwamm aus früheren Zeiten. Die Oberfläche vieler Whiteboards besteht aus einer Emaille-Schicht. Vereinzelte Modelle weisen eine glatte Kunststoffbeschichtung auf.
Selbstverständlich ist das Whiteboard weiß. Wie es sich mit der Konzentrationsfähigkeit und der Ermüdung der Schüler verhält, bleibt fraglich. Doch Eines ist gewiss: Die grüne Tafel wird Ihnen für immer im Gedächtnis bleiben.