Was ist eine Apokoinu? – Beispiele, Wirkung & Erklärung

Was ist eine Apokoinu? - Beispiele, Wirkung & Erklärung

Die Apokoinu gehört zu den rhetorischen Figuren und wird in sehr vielen literarischen Texten verwendet. Die Apokoinu sorgt dafür, dass Sätze verkürzt werden oder Wörter ausfallen. Es beziehen sich Satzglieder oder Wörter auf zwei andere Teile. Das heißt, dass ein Wort meistens in der Mitte des Satzes steht und sich um das Nachfolgende oder das Vorhergehende handelt. Die rhetorische Figur gehört zur Form Brachylogie und ist mit den rhetorischen Figuren Zeugma und Ellipse verwandt.

Das Wort „Apokoinu“ kommt von dem griechischen Wort „apo koinou“ und heißt übersetzt so viel wie „vom Gemeinsamen“. Anhand der Übersetzung kannst du dir eigentlich schon denken worum es bei dem Wort „Apokoinu“ geht. Nämlich um Satzteile, die in zwei Satzteilen eingesetzt werden kann.

Damit du das besser verstehst, siehst du hier ein Beispiel:

– Was sein Pfeil erreicht, das ist seine Beute, was da kreucht und fleucht.
(Quelle: http://wortwuchs.net/stilmittel/apokoinu/)

Bei dem Beispiel siehst du eine Zeile aus dem Drama Wilhelm von Friedrich Schiller. Dort siehst du wie nur eine einzige Sache realisiert wurde. Nämlich der Teil „das ist seine Beute“. Also handelt es sich hierbei um eine Apokoinu, da sich dieser Satzteil auf den ersten und auf den letzten Teil bezieht.

  • Der erste Teil würde dann lauten: „Alles was seine Pfeile erreicht, ist seine Beute“
  • und der zweite Teil würde lauten: „Alles was kreucht und fleucht, ist seine Beute“.

Hier siehst du noch ein weiteres Beispiel:

– Das ist was furchtbares ist das

Bei dem Beispiel liegt die Apokoinu bei dem Teil: „furchtbares“. Der Teil bezieht sich hierbei um den ersten und um den zweiten Teil. Das wird dann zu „Das ist was furchtbares“ und „was furchtbares ist das“.

Hier kommt noch ein aller letztes Beispiel:

– Ich möchte keine
– Kinder
– mein größter Wunsch
(Quelle: http://wortwuchs.net/stilmittel/apokoinu/)

Bei dem Beispiel liegt die Apokoinu bei dem mittleren Wort „Kinder“. Dieser Vers bezieht sich auf de ersten Vers und auf den zweiten. Dabei haben diese beiden Sätze, dann eine komplett andere Bedeutung. Es würde dann so lauten: „Ich möchte keine Kinder“ oder Kinder, mein größter Wunsch“.

Funktion und Wirkung eines Apokoinus

Es ist sehr schwer einer rhetorischen Figur die richtige Funktion oder die richtige Wirkung zuzuordnen, da man sich bei einer rhetorischen Figur dann nur auf diese eine Wirkung konzentriert. Aber dennoch gibt es einen besonderen Effekt bei dem Leser.

Übersicht zur Bedeutung, Wirkung und Merkmale einer Apokoinu

  • bei der Apokoinu beziehen sich einzelne Satzglieder auf zwei verschiedene Teilsätze. Diese beiden Sätze können aber komplett verschieden sein, obwohl man dasselbe Satzglied einfügt.
  • Es können mehrere Wortfolgen stärker miteinander verbunden werden, falls man mehrere Sätze miteinander verbindet.
  • So ein Stilmittel kann manchmal auch sehr komisch wirken, falls man Verbindungen schafft, die man eigentlich nicht für möglich gehalten hat.

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