Was ist eine Epiploke? – Beispiele, Wirkung & Erklärung

Was ist eine Epiploke? - Beispiele, Wirkung & Erklärung

Eine Epiploke ist ein rhetorisches Mittel, das in allen Gattungen (Epik, Lyrik, Drama) der Literaturwissenschaft verwendet wird. Hierbei beschreibt es eine sich regelmäßige auftretende Anadiplose. Eine Anadiplose beschreibt einen Satz, der auf ein Wort oder eine Wortfolge beginnt und endet. Dabei wird das Wort im folgenden Satz wiederholt und an den Anfang des Satzes gestellt.

Das Stilmittel der Epiploke, vervielfacht die Anadiplose durch eine mehrfache Aufeinanderfolge. Dadurch wird die Intensität gesteigert. Beide Begriffe lassen sich unter dem Oberbegriff der Epanalepse zusammenfassen. Epanalepse bedeutet übersetzt die Wiederaufnahme und gehört zu der Gruppe der Wortwiederholung. In der Antike wurde der Begriff auch für eine Verbindung von zwei ähnlichen Versmaßen in einer rhythmischen Einheit benutzt.

Der Wortursprung der Epiploke leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet Anknüpfung oder Verwebung. Dadurch gehört die Epiploke zu den Stilmitteln der Repetition. Häufig wiederkehrende Begriffe betonen die Aussagen und steigern die Aufmerksamkeit des Zuhörers.

Ein Beispiel für eine Anadiplose (x,x):

Der Hund war ungestüm, ungestüm war er und wild.

Da am Ende des ersten Teilsatzes ein Adjektiv (ungestüm) benutzt wird, dass auch mit dem folgenden Teilsatz beginnt, handelt es sich um eine Anadiplose. Eine Epiploke reiht mehrere Anadiplose in einem Satz hintereinander.

Ein Beispiel für eine Epiploke (x,x/y,y/z,z):

Der Hund war ungestüm, ungestüm war er und wild, wild war er und auch voller Leben, Leben pulsierte in seinen Adern.

Die gereihte Wiederholung von mehreren Anadiplosen wird durch eine nominale Endung (Leben) ergänzt und beendet den Satz. Dadurch steigert die Epiploke den Satz zu einem Höhepunkt (Klimax). Die Aussage des Satzes verstärkt sich.

Um die Aufmerksamkeit des Empfängers (Lesers, Zuhörers) noch zu verstärken, fokussiert der Klimax auf die Nomen. Dabei spricht man von einer Verbindung zwischen Klimax und Epiploke.

Ein Beispiel für eine Verbindung zwischen Klimax und Epiploke:

Ich mache immer meine Hausaufgaben. Meine Hausaufgaben sind die Grundlage für regelmäßiges Lernen. Regelmäßiges Lernen hilft mir für gute Noten. Gute Noten sorgen für ein gutes Zeugnis.

Die Nomen verdeutlichen beispielhaft die Steigung des Klimax (Hausaufgaben, Lernen, Noten und Zeugnis). Dazu markieren die Nomen jeweils das Ende und den Anfang des Satzes und intensivieren die Aussagen in ihrer Wirksamkeit.

Kurze Zusammenfassung: Das Wichtige zum Stilmittel

Eine Epiploke gehört zu den rhetorischen Mitteln der Wortwiederholungen und bedeutet eine Reihung von Anadiplosen. Eine Anadiplose bezeichnet eine Wiederholung eines Wortes oder eine Wortfolge am Ende und Beginn eines Satzes.

Die Literaturwissenschaft gebraucht Epiploken häufig um die Intention oder Aufmerksamkeit des Empfängers zu verstärken. Kombiniert wird das Stilmittel oft mit einem Klimax oder Antiklimax, um eine Intensität zu steigern oder zu verringern.

Die Wirkung der Wortwiederholungen liegt auf einer wirksameren und einer intensiveren Wahrnehmung. Dadurch werden wichtige Aussagen wieder in die Aufmerksamkeit des Lesers gebracht, um prägnanter in Erinnerung zu bleiben.
Zu dem beschreibt die Epiploke ein antikes Versmaß durch eine Kombination von verwandten Metren in einer Einheit.

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