Was ist eine Epizeuxis? – Beispiele, Wirkung & Erklärung

Was ist eine Epizeuxis? - Beispiele, Wirkung & Erklärung

Die Epizeuxis kommt aus der Rhetorik und ist ein Stilmittel. Sie steht im Zusammenhang mit den Stilmitteln Geminatio, Anadiplose und Epanalepse. Mit der Epizeuxis sind die Wiederholungen einzelner Begriffe oder ganzer Wortgruppen gemeint. Die Wiederholungen müssen dabei mindestens dreimal vorhanden sein, da es sich sonst um einen Zufall handeln könnte.

Die Epizeuxis tritt in allen Texten und Arten auf, bei diesem Stilmittel gibt es keine Textart, auf die es sich „besonders“ bezieht. Sie tritt überall auf, auch im Alltag, aber man achtet nicht darauf, da sie als selbstverständlich angenommen wird.

Der Begriff Epizeuxis kommt aus dem Griechischen und wird mit dem Wort „Hinzufügung“ übersetzt. Durch die Übersetzung wird gezeigt, was sie bedeuten, dass Wiederholen oder Hinzufügen von zusätzlichen Worten oder Sätzen. Das Hinzufügen verdeutlicht nur manchen Satz und richtet den Fokus auf das Wesentliche. Es verstärkt also nur den Mittelpunkt. Die Wiederholungen folgen unmittelbar aufeinander. Ein Beispiel macht es deutlich.

Beispiel:

Mir geht es ganz, ganz, ganz schlecht!

In diesem Beispiel sind zwei Stilmittel vertreten. Einmal ist es der Exclamatio (Ausruf), den man vorfindet und zum Zweiten findet man die Epizeuxis (Wiederholung) vor. Die Wiederholung ist das Wort „ganz“. Durch die Wiederholung rückt das Wort in den Vordergrund und unterstützt den Begriff „schlecht“.

Es verstärkt einfach nur, dass Gefühl des schlecht seins und macht deutlich wie Ernst die Lage sich darstellt. Die Epizeuxis wird sehr häufig an Satzanfängen verwendet. Dadurch wird der Leser bzw. Zuhörer auf die Wichtigkeit aufmerksam gemacht. Der Begriff um den es sich dreht, wird dann noch verstärkt.

Selbstverständlich kann sie aber auch am Ende oder mittendrin auftauchen. Es muss nicht immer am Anfang stehen, da es auch darum geht, dass man einen Satz auch am Ende verstärken und intensivieren kann. Veranschaulicht wird es durch ein Beispiel.

Beispiel:

Ja! Ja! Ja! Wir schaffen das.
Das ist nicht möglich, dass meinst du Ernst.

Das Beispiel macht deutlich, dass es sich um mehrere Stilmittel handelt. Aber es interessiert nur die Epizeuxis. Wie man sieht, wird die Begeisterung und der Glaube vermittelt und deutlich gemacht. Diese finden wir am Anfang und zwar ist es das Wort „Ja“.

Die Epizeuxis findet man nicht nur in der Literatur, oft kommt sie auch in der Musik vor. Gerade in Songtexten wird man auf Wiederholungen treffen. Da es sich auch meist um den Refrain handelt und es melodischer klingt, deswegen wird die Epizeuxis oft in der Musik verwendet. Sie verstärken meist den Kehrreim, sodass es zwangsläufig zu Wiederholungen kommt.

Die Beispiele machen deutlich, dass etwas in den Fokus gerückt wird. Es soll etwas verstärkt und bekräftigt werden, dieses kann ein Begriff oder Satz sein.

Die Epizeuxis, Geminatio, Anadiplose und Epanalepse

Die Stilfigur lässt sich bei der Epizeuxis schwer von anderen unterscheiden, da man sie immer wieder findet. Sie kann leicht verwechselt, deswegen wird einmal deutlich gemacht, wo der Unterschied liegt. Die Abgrenzung ist fließend, deswegen wird es nochmal deutlich gemacht. Die Epizeuxis ähnelt der Geminatio, Anadiplose und Epanalepse. Die Unterschiede werden einmal aufgezeigt, damit es nicht mehr so schwer ist, den Epizeuxis ausfindig zu machen.

Die Epizeuxis im Vergleich zu den anderen Stilfiguren

Geminatio: Der Begriff bedeutet die „einfache“ Dopplung eines Wortes. Die Worte gehören
derselben Art (Gruppe) des Sinnes an. Wichtig ist, dass es sich bei der
Dopplung, nur um ein Wort und nicht um Sätze oder mehrere Wörter handelt.

Beispiel: „Das ist super, super schlecht!“

Anadiplose: Der Begriff bedeutet die Dopplung eines Wortes oder eines Satzes. Die Worte
oder Sätze gehören nicht der gleichen Gruppe des Sinnes an.

Beispiel: „Jeder muss sterben. Sterben tut auch die Hoffnung.“

Epanalepse: Der Begriff bedeutet ebenfalls Dopplung, allerdings folgt diese Dopplung
nicht unmittelbar aufeinander. Dadurch entstehen Pausen beim Sprechen.

Beispiel: „Lauf, Forrest! Lauf!“

Die Wirkung und Funktion der Epizeuxis

Es ist nicht einfach, den Stilfiguren eine feste Position zu zu weisen. Denn dann werden Vorstellungen an die Stilfigur gerichtet, die diese nicht erfüllen kann und das kann dann eine Enttäuschung hervorrufen. die Stilfigur ist nicht immer das, was sie zu sein scheint.

Bei der Wiederholung wird meist ein Detail besonders hervor gehoben. Somit geht es um eine Verstärkung. Meist geht es um eine Eindringlichkeit, die auch die Notwendigkeit verstärkt. Diese Verstärkung tritt oft in der Werbung auf.

Zum Beispiel bei der Werbung, der Kaubonbons. Wenn die Stilfigur bei einem Drama auftritt, kann es sein, dass es einem übertrieben vorkommt. Aber auch das es sehr gefühlvoll ist. Meist reagiert man dann mit einem Schauer oder einigen Tränen. Das wirkt meist übertrieben oder witzig.

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