
Unter dem Begriff der Katachrese versteht man ein rhetorisches Stilmittel. Diesem kann man in den unterschiedlichsten literarischen Gattungen begegnen. Generell bezeichnet man mit der Katachrese die verschiedenen Sachverhalte. Zum einen wird so ein Wort bezeichnet, das eine Sprachlücke schließen kann.
Dabei wird eine Aushilfsbezeichnung eines anderen Bedeutungsumfeldes genutzt. Auf der anderen Seite wird die unstimmige Verbindung vieler metaphorischer Bilder betitelt. Diese sind meistens für den Leser widersprüchlich und erzielen eine bestimmte Wirkung im alltäglichen Sprachgebrauch.
Übersetzt entspricht der Begriff soviel wie „Missbrauch“. Das Wort leitet sich aus dem altgriechischem ab. Somit wird deutlich, worum es im Eigentlichen geht: der Missbrauch eines Wortes steht hierbei im Vordergrund. Dabei kann natürlich auch eine Wortfolge im fremden Kontext oder mit unpassenden Sprachbildern zum Einsatz kommen. Zur besseren Veranschaulichung sollen dabei ein paar Beispiele dienen.
Das Treffen soll am Fuße des Berges stattfinden
Hier wird das Wort Fuß im Zusammenhang mit einem Berg gebracht. Dabei ist zu beachten, dass der Fuß anatomisch betrachtet zum Abschnitt des Beines gehört. Im Gegensatz dazu befindet sich der Berg. Hier handelt es sich um eine wuchtige Erhebung des Gesteins.
Beide Begriffe zählen folglich zu gänzlich verschiedenen Bereichen und einem anderen Bedeutungsumfeld. Also wird der Fuß des Berges zur bereits beschriebenen Aushilfsbezeichnung für eine Sprachlücke.
Es handelt sich deshalb um eine Sprachlücke, da es keinen feststehenden Begriff für den Abschnitt in unserer Alltagssprache gibt. Auch ist kein anderes Wort gebräuchlich um den Sachverhalt ähnlich treffend zu bezeichnen. Also wird das Stilmittel Katachese benutzt, welches eine Wortneuschöpfung darstellt und folglich mit dem Neologismaus verwand ist. Eine ähnliche Wirkung haben die zwei Wörter Tischbein und auch Schlüsselbart.
Ein blindes Hund hat im Mund Gold
Dieser Beispielsatz verdeutlicht eine weitere Bedeutung der Katachese. Hier sieht man die Verbindung von eigentlich nicht Zusammengehörendem. Im vorliegendem Fall handelt es sich um das Zusammenspiel zweier Redewendungen.
Zum einen: Auch ein Blindes Huhn findet einmal ein Korn. Die zweite Redewendung würde im Original lauten: Morgenstund hat Gold im Mund. Beide Sätze sind miteinander verschmolzen, was auf den Konsumenten (Leser, Empfänger oder Zuhörer) eine lustige bis erheiternde Wirkung haben kann.
Somit beinhaltet die Katachrese einen komisch anmutenden Effekt auf den Leser. Dies tritt vor allem dann ein, wenn verschiedene sprachliche Bilder miteinander verknüpft werden. Bereits in der Antike war man sich dieser Wirkung bewusst.
Somit hatte man ein eindrucksvolles Stilmittel zur Erzeugung von Komik gefunden. Jedoch muss die sein. Nur in diesem Fall kann die Konstruktion als Stilmittel gewertet werden. Andernfalls würde es sich bei einem Versprecher nur um einen reinen Stilfehler handeln.
Die Katachrese und ihre Wirkung sowie Funktion
Eine immer wirksame Funktion und Gültigkeit für ein Stilmittel zu finden, ist im Allgemeinen stets eine Herausforderung. So könnte man die Stilfigur schlicht reduzieren, ohne zu prüfen, ob es auch der Realität entspricht.
Dieser Vorgang birgt also immer eine gewisse Gefahr in sich. Mit ein paar wertvollen Tipps kann man jedoch den sicheren Umgang mit diesem eindrucksvollen Stilmittel zu beherrschen lernen. Somit kann man den Texten mehr Spannung verleihen oder beim Leser Emotionen hervorrufen. Auch die bewusst eingesetzte Situationskomik ist auf diese Weise besser zu beherrschen.
Das Wichtigste zusammengefasst: Eine Übersicht der Katachrese
Wissenschaftlich betrachtet werden bei der Katachrese immer zwei verschiedene Dinge betitelt. Zum einen ist damit das Übernehmen von Aushilfsbezeichnungen eines anderen Bedeutungsumfeldes gemeint. Andererseits wird die Verbindung sprachlicher Bilder beschrieben.
Diese passen nicht zueinander und erscheinen meist widersprüchlich. Meist geht die Erzeugung einer gewissen Komik einher. Somit wirkt die beschriebene Figur meist lustig-lächerlich oder auch komisch. Die Verwendung der Katachrese kann absichtlich erfolgen oder auch versehentlich entstehen.
In beiden Fällen ist die Wirkung jedoch dieselbe. Die Bezeichnung als anerkanntes Stilmittel ist aber nur dann zutreffend, wenn der Einsatz mit Bedacht gewählt worden ist. Andernfalls handelt es sich nur um einen unbeabsichtigten Sprachfehler, welcher eigentlich hätte vermieden werden sollen. Deshalb ist ein genaues Konzept vorab eine gute Möglichkeit zur Vermeidung unbeabsichtigter stilistischer Stilmittel.
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