
Perlen gelten seit jeher als kostbare und damit verbunden als besonders begehrte Stücke. Sie symbolisieren Tugenden wie Jungfräulichkeit und Reinheit, darüber hinaus werden ihnen in der Esoterik Heilkräfte gegen bestimmte Erkrankungen nachgesagt. Abgesehen davon spielen Perlen eine wichtige Rolle in der Schmuckindustrie. Sie zieren Halsketten, Ohrschmuck oder Broschen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Jedoch ist das Wort ‚Perle‘ keine vereinheitlichende Bezeichnung. Perlen gibt es in verschiedenen Formen, Farben oder preislichen Kategorien. Die klassische Süßwasserperle ist durch ein rundes, ebenmäßiges Aussehen charakterisiert. Im Fachhandel werden weiße, graue sowie roséfarbene Ausführungen angeboten. Barockperlen sind hingegen weniger genormt und fallen durch ihre tropfenartige Form auf. Zudem haben sie eine leicht unebene Oberfläche. Im Gegensatz dazu sind die japanischen Akoya-Perlen von sehr kleiner Beschaffenheit, sehen aber den Süßwasserperlen ähnlich.
Neben diesen und anderen Perlen ist noch eine weitere bekannt – die Muschelkernperle. In folgenden Rubriken wird der Begriff erklärt. Überdies werden Unterschiede zu anderen Perlensorten aufgeführt.
Was ist eine Muschelkernperle?
Die Muschelkernperle gilt in Fachkreisen nicht als echte Perle, sondern ist letztlich eine Kopie. Daher haben Muschelkernperlen kein natürliches Vorkommen in Süß- oder Salzwassergebieten.
Anders als tatsächliche Zuchtperlen besteht eine Muschelkernperle nicht aus einem verkapselten Sandkorn. Stattdessen wird sie aus Überresten von Muschelschalen gewonnen. Die Produzenten verarbeiten die Schalen zu einem feinen Pulver und stellen daraus im maschinellen Verfahren perlenähnliche Kugeln her. Anschließend gelangen sie weiter in den Verkauf oder in die Schmuckherstellung.
Hinweis: Primär werden Muschelkernperlen aus Kostengründen angefertigt. Ihre Substanz ist jedoch mit denen einer echten Perle vergleichbar. Dasselbe gilt für die jeweiligen chemischen Merkmale. Es ist zudem eine Tatsache, dass echte Schmuckperlen Anteile von zerriebenen Muscheln im Kern tragen. Aus diesem Grund ist das Pulver der Muschelkernperle für die Perlenindustrie am Ende unverzichtbar. Nur aufgrund von Muschelkernperlen können Zuchtperlen überhaupt erst erzeugt werden.
Worin besteht der Unterschied zu anderen Perlen?
Im Gegensatz zu Süßwasserperlen sind Muschelperlen nur Imitate. Dennoch bilden Muschelschalen die Grundlage für diese künstlich produzierte Perlensorte. Deswegen unterscheiden sie sich sowohl von in ihrer Beschaffenheit als auch vom Material her kaum von echten Zuchtperlen. Im Vergleich zur originalen Variante liegt ihre Preiskategorie jedoch niedriger.
Der relevanteste Unterschied liegt in ihren Ursprüngen. Echte Perlen entstehen auf ganz natürliche Weise ohne technisches Eingreifen ‚von außen‘. Bei Muschelperlen ist dies nicht der Fall. Des Weiteren gibt es in Gewässern keine Bänke für die Zucht von Muschelperlen. Anders als Naturperlen besteht die künstliche Alternative nicht zu hundert Prozent aus Perlmutt. Alleine deshalb kann eine Muschelperle nicht als echte Perle angesehen werden. Vor allem im Verkauf ist dies deutlich hervorzuheben.