Egal, ob als Aufgabe in der Schule oder bei einem Auslandsaufenthalt in einem französischsprachigen Land. Es kann schnell passieren, dass ein Commentaire – zu Deutsch Kommentar – geschrieben werden muss. Damit dabei keine Fehler oder Probleme auftauchen, wird in diesem Text auf alles eingegangen, das wichtig ist.
Wieso, weshalb, warum – Die Basics eines Commentaire
Ein Commentaire ist im Grunde ein Kommentar. Dementsprechend kann sich in der Art und Weise, was geschrieben wird, daran orientieren, wie es im Deutschen geschrieben werden würde. Damit ist es natürlich nicht erledigt. Wichtig bei einem Commentaire ist, dass er adressatenorientiert ist. Ein Expertenkommentar in einer wissenschaftlichen Zeitschrift wird anders geschrieben als ein Leserbrief in einer Lokalzeitung. Daher ist es auch sehr wichtig, darauf zu achten, wer angesprochen werden soll. Das Vokabular muss auch dementsprechend angepasst werden. Es macht einen Unterschied, ob Fachvokabular benutzt wird oder eher locker wirkende Formulierungen. Commentaire ist also nicht gleich Commentaire.
Der Aufbau – worauf sollte geachtet werden?
Auch, wenn es sich bei einem Commentaire um eine eher lockere Textform handelt, muss trotzdem darauf geachtet werden, dass grundsätzliche Regeln zum Aufbau beachtet werden. Eine Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss ist unerlässlich für einen guten Commentaire! Aber damit ist es nicht erledigt. Auch innerhalb dieser Textteile ist es wichtig, auf bestimmte Details zu achten.
In der Einleitung muss auf die Fragestellung eingegangen werden. Das Thema sollte in einen Kontext gesetzt werden und der Commentaire sollte spannend gestaltet werden, sodass potenzielle Leser neugierig auf den Text werden. Falls es das Thema des Commentaires zulässt, ist eine Bezugnahme auf aktuelle Themen auch immer gut. Sollte es eine passende Studie dazu geben, kann auch diese gerne zur Hand genommen werden. Wichtig ist jedoch, auf das Thema in eigenen Worten einzugehen, damit es nicht nur die Wiedergabe eines anderen Mediums bloß mit umgestellten Sätzen ist.
Nach der Einleitung folgt der Hauptteil. Der wichtigste Teil des Commentaires. Dort werden die Argumente präsentiert, die die eigene Position bestätigen. Die Fragestellung muss dabei nicht zwingend bestätigt werden. Sie kann genauso gut auch widerlegt werden oder der Schreiber bleibt in einer neutralen Position. Es geht in einem Commentaire immer um eine persönliche Meinung und dementsprechend gibt es auch kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist lediglich, dass gut argumentiert wird. Die Argumente sollten abschnittweise präsentiert werden. So hat jedes der Argumente genug Raum, um behandelt zu werden, ohne, dass es nur eine Aneinanderreihung von Argumenten ist. Immerhin muss jedes Argument gut begründet werden. Oft ist es hilfreich, mit dem stärksten Argument zu beginnen und mit dem schwächsten Argument abzuschließen. Es empfiehlt sich in einem Commentaire etwa zwei bis vier Argumente zu präsentieren.
Als Letztes kommt der Schlussteil. In wenigen Sätzen sollte die persönliche Meinung in Bezug auf die Fragestellung des Commentaires beantwortet werden. Dabei sollte auch auf die Argumente eingegangen werden, damit diese nicht so wirken, als seien sie umsonst da.
Welche Formulierungen helfen?
Ein Commentaire ist zu einem gewissen Teil auch immer Wortakrobatik. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn ein Schreiber nicht weiß, was er am besten schreiben soll. Verbindungsworte und Redewendungen helfen dabei, dass ein Commentaire elegant wirkt und der Leser sich für das Thema anfängt zu interessieren. Um den Text etwas zu strukturieren, bieten sich Bindeworte wie „ensuite“ (dann/anschließend) oder „en plus, de plus, d’ailleurs“ (zudem, darüber hinaus) an. Für eine Aufzählung bieten sich beispielsweise „pour commencer“ (zuerst/zu Beginn), „deuxièmement“ (zweitens) oder „pour finir, pour terminer“ (schließlich, letztens) an.
Für eine elegante Einleitung bieten sich Redewendungen wie etwa „On lit presque chaque jour dans la presse que“ (Fast täglich liest man in der Presse) oder „Nous savons tous aujourd’hui que“ (Wir wissen heutzutage alle, dass) an. Wer unterschiedliche Sachverhalte gegenüberstellen möchte, sollte auf „d’un côté …, de l’autre côté …“ (auf der einen Seite …, auf der anderen Seite …) oder „d’une part …, d’autre part …“ (einerseits …, andererseits …) zurückgreifen. Besonders im Schlussteil sind kurze, prägnante Sätze wichtig, daher bietet sich beispielsweise „Bref, …“ („Kurz gesagt, …“) oder auch „On peut déduire que“ (Man kann daraus ableiten, dass) an. Um die eigene Meinung hervorzuheben ist aber auch „À mon avis, …“ (Meiner Meinung nach…) hilfreich.
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