Als eine Pflichtübung im Unterrichtsfach Deutsch muss fast jeder Schüler über die Fähigkeit verfügen, eine Textanalyse durchführen zu können. Da sich gelungene Textanalysen nach einem bestimmten Schema durchführen lassen, kann man sich an einem roten Faden, der hier verdeutlicht werden soll, entlang arbeiten.
Auf dieser Seite erfährt man, welche Faktoren unbedingt in einer ansprechenden Textanalyse eingesetzt werden sollten, wie man den Aufbau am sinnvollsten gestaltet und welche Fehlerquellen bei der Erstellung einer Textanalyse häufig auftreten.
Schritt für Schritt werden die wichtigsten Punkte der Textanalyse erläutert.
- Wie wird eine Textanalyse aufgebaut
- Der Aufbau einer Textanalyse anhand eines Beispiels
- Welche Tricks helfen bei der Erstellung einer Textanalyse und welche Fehler sollten vermieden werden
Eine gute Vorarbeit erleichtert die Textanalyse:
Der Text sollte vor der eigentlichen Analyse mindestens zweimal durchgelesen werden.
Enthält der Text unbekannte Worte, werden diese markiert und nachgeschlagen oder erfragt.
Fallen Textstellen besonders auf, werden diese beim Lesen direkt markiert. Als Beispiel seien hier sprachliche Mittel, eine ungewöhnliche Wortwahl oder Hervorhebungen durch verschiedene Schriftarten erwähnt.
Ist beim zweiten Lesen schon zu erahnen, welche Absicht der Verfasser mit seinem Text verfolgt oder was mit diesem Text erreicht werden soll?
Während des Lesens kann man sich am Textrand oder auf einem extra Zettel kurze Notizen machen, auf die man im weiteren Verlauf zurückgreifen kann.
1. Wie wird die Textanalyse aufgebaut?
I) Einleitung
Bei der Einleitung werden vor allen Dingen die W – Fragen beantwortet.
Wer hat den Text verfasst?
Wie lautet der Titel des Textes?
Wann wurde der Text verfasst und / oder veröffentlicht?
Gibt es eine Beziehung zwischen der Entstehungszeit des Textes und seiner Veröffentlichung?
Was für eine Textart liegt vor?
Was ist das Thema des Textes? Eine kurze Angabe des Hauptthemas in zwei bis drei Sätzen ist ausreichend.
Welche Punkte will man in der Textanalyse näher betrachten?
2. Formale und inhaltliche Analyse des Textes
I) 1. Die inhaltliche Gestaltung
Achtung: Die inhaltliche Gestaltung und Analyse erfolgt immer im Konjunktiv!
Wer den Konjunktiv noch nicht sicher anwenden kann, sollte sich vor einer Textanalyse nochmals mit diesem vertraut machen.
- Beschreibt man den Inhalt des Textes, unterteilt man diesen in verschiedene Abschnitte, die durch Zeilenangaben deutlich gemacht werden.
- Die wichtigsten Inhalte der verschiedenen Textpassagen werden kurz wiedergegeben.
- Aus den kurzen Inhaltsangaben sollte gleichzeitig eine Begründung für diese Art der Gliederung hervorgehen.
II) 2. Die sprachliche Analyse
- Wie viele Kapitel oder Abschnitte enthält der Text?
- Welche Besonderheiten finden sich beim Layout des Textes? Beispiele: Überschriften, Schriftarten, Einsatz von Bildern
- Werden bestimmte Wortarten, wie Adjektive, Verben oder Substantive gehäuft genutzt? Welches Ziel wird durch diese Wahl verfolgt?
- Wie schreibt der Autor? Beispiele: Subjektiv, Objektiv, Sachlich
- Welche Sprachform wird genutzt? Umgangssprache, Fachsprache oder Hochdeutsch?
- Welche Satzart wird genutzt? Beispiele: Aussagesatz, Aufforderungssatz, Fragesatz, Ausrufesatz oder Wunschsatz
- Welche Stilmittel werden eingesetzt? Beispiel: Metaphern, Allegorien, Alliterationen
III) Schlussteil der Textanalyse
- Wer soll mit diesem Text angesprochen werden? (Adressaten)
- Gelingt es, die Zielgruppe zu erreichen? Wenn ja, wodurch? Wenn nein, warum nicht?
- Welche Absicht verfolgt der Autor mit seinem Text? Unterstützt der Text die Absicht des Autors oder ist ihm dieses misslungen? Die Argumente müssen begründet werden.
- Wie sieht die eigene Meinung zu diesem Text aus? Warum vertritt man diese Einstellung gegenüber dem Text?
- Am Ende sollte eine kurze Gesamtbeurteilung über diesen Text stehen.
Der Schlussteil der Textanalyse rundet die Arbeit ab und stellt einige signifikante Punkte des Textes heraus. Er zeigt das Endergebnis der Gesamtanalyse und bietet Platz für eigene Interpretationen und die Beurteilung des Gesamttextes.
Welche Tricks helfen bei der Erstellung einer Textanalyse und welche Fehler sollten vermieden werden?
Korrektes Zitieren und entsprechende Zeilenangaben beachten.
Alle Aussagen, die getroffen werden, müssen durch den Text belegbar sein. Wer sich beim korrekten Zitieren unsicher ist, sollte sich das Thema vor der Arbeit noch einmal genauer ansehen.
Ausreichend Zeit für die Vorarbeiten und das Textverständnis einplanen.
Nichts ist ärgerlicher als eine fertige Arbeit, bei der man am Ende feststellt, dass die
getroffenen Aussagen eigentlich nicht mit dem Text übereinstimmen.
Die abschließende Erörterung bzw. Argumentation gehört nicht zur eigentlichen Textanalyse und sollte, wenn sie als Arbeitsauftrag gefordert wird, erst dann angelegt werden, wenn die Textanalyse fertig gestellt ist.
Der Konjunktiv
Wer sich bei der Anwendung des Konjunktivs unsicher ist, sollte sich diesen vor der Arbeit erneut verinnerlichen.