Analyse eines Kommentars schreiben – Gliederung/Aufbau

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Analyse eines Kommentars schreiben - Gliederung

Der Kommentar stellt eine knappe Anmerkung zu aktuellen Ereignissen unter Einbeziehung der größeren umgebenden Thematik dar. Seine Aufgabe ist es, den Blick auf zusammenhängende Umstände, Tatsachen und Hintergründe zu richten und neue Herangehensweisen, Ansichten oder Entscheidungen hervorzurufen.

Ein Kommentar ist ein Sachtext, der es zur Aufgabe hat, aktuelle Ereignisse zu analysieren und in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Im Gegensatz zu einer Nachricht handelt es sich bei einem Kommentar jedoch um eine Darstellung der subjektiven Meinung des Autors zu dem jeweiligen Thema. Dabei soll die Aufmerksamkeit des Lesers auf bestimmte Hintergründe, Begleitumstände oder möglich Folgen gelenkt werden. Bei einem Kommentar wird eine logische Schlussfolgerung gezogen, für die Tatsachen, die kommentiert werden, als Prämisse fungieren.

Aufbau des Kommentars

Das Wort „Kommentar“ geht zurück auf das lateinische Wort „commentus“, was so viel wie „das ins Gedächtnis Gerufene“ bedeutet. In der Medienwelt wird der Kommentar der Gattung der Ereignisanalyse zugeordnet.

Der Kommentar behandelt eine einzige Fragestellung und die Argumentation ist hier eher eine Schlussfolgerung, bei der das kommentierte Ereignis oder die kommentierte Tatsache in Verbindung mit Hintergründen, Umständen und anderen Tatsachen als Grundvoraussetzung oder Ursache angeführt wird.

Kommentare können meistens schon an ihrer provokativen Überschrift erkannt werden. Danach sind sie stets gleich aufgebaut und verfügen über eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Die Einleitung dient dazu, das Interesse des Lesers zu wecken und das Ausgangsereignis zu beschreiben. Im Hauptteil folgen ergänzende Tatsachen und Hintergründe. Der Schlussteil besteht schließlich aus einer Schlussfolgerung des Autors.

Häufig ist der Aufbau in drei Teile folgender chronologischer Reihenfolge gegliedert:

  • Ausgangsereignis oder -tatsache und Fragestellung
  • zusammenhängende Umstände, Tatsachen und Hintergründe
  • Folgerung/Urteil

Eng mit dem Kommentar verwandt ist übrigens die Betrachtung, bei der Ausgangsereignis und Argumentationsbasis eng miteinander verflechtet sind, wobei der Basisgedanke hier Ergebnis der genaueren Betrachtung der Tatsache und deren Bedingungen ist. Diese Form des ereignisbezogenen Kommentierens erfordert Wissen und Erfahrung und zeigt emotionale Aspekte eher auf, als es bei Kommentaren der Fall ist.

Vorarbeit zur Analyse eines Kommentars

Soll ein Kommentar analysiert werden, so gilt es, den Text zunächst mehrere Male gründlich durchzulesen. Dabei können auffällige Textpassagen bereits markiert werden. Sie können solche Passagen markieren, die entweder durch ihren Inhalt oder durch ihren Stil auffällig sind. Darüber hinaus empfiehlt es sich, eigene Gedanken zu spezifischen Stellen im Kommentar zu notieren. Das kann entweder am Textrand oder auf einem Notizblock vorgenommen werden.

Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Kommentars

Im nächsten Schritt setzen Sie sich intensiv mit dem Inhalt des Kommentars auseinander. Dazu gehört zunächst ein genaues Verständnis des Textes. Dann geht man daran, den Kommentar in Sinnabschnitte zu unterteilen. Dann kann man die Kernaussage in zwei bis drei kurzen Sätzen zusammenfassen. Bei der Kernaussage handelt es sich um die wichtigste Aussage des Kommentars.
Darüber hinaus sollten Sie betrachten, wie der Autor seinen Kommentar aufgebaut hat und welche rhetorischen Mittel er dabei einsetzt.

Gliederung planen

Bei Ihrer Analyse des Kommentars ist Ihre Gliederung wichtig. Die Analyse sollte grundsätzlich aus Einleitung, Hauptteil und Schluss bestehen und sich dabei von allgemeineren Betrachtungen zu den Details vorarbeiten. Daher wird man zunächst den Inhalt des Kommentars umreißen und dann auf Rhetorik, Stil und Intention eingehen.

Einleitung der schriftlichen Kommentar Analyse

Die Kommentar Analyse beginnt mit dem Titel. Zu den Punkten, die in der Einleitung erwähnt werden müssen, gehören die Textart, wobei es sich um einen Kommentar oder vielleicht auch um einen Zeitungsartikel handeln kann. Darüber hinaus sollte in der Einleitung auch der Autor genannt werden, ebenso, zu welchem Datum und in welchem Medium der Kommentar erschienen ist.

Hauptteil der schriftlichen Analyse

Der Hauptteil Ihrer Kommentar Analyse sollte mit einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts beginnen. Dazu kann man die Sinnabschnitte und die Kernaussage zu Hilfe nehmen, die man in der Vorarbeit bereits herausgestellt hat. Danach erfolgt eine Analyse der Struktur des Kommentars. Hier wird beleuchtet, wie der Autor seinen Kommentar aufgebaut hat. Es im Kommentar kann beispielsweise zunächst ein Problem genannt werden, für das dann ein Lösungsvorschlag angeboten wird. Dabei sollte auch der Spannungsbogen betrachtet werden. Führt der Kommentar im Mittelteil zu einer erhöhten Spannung für den Leser, die dann zum Ende wieder abflacht? Es ist außerdem wichtig, zu betrachten, welche Argumente der Autor einsetzt und zu bewerten, ob diese überzeugend sind. Im Anschluss werden die sprachlichen Mittel analysiert, die der Autor in seinem Kommentar einsetzt. Es gilt, zu deuten, ob eine vorwiegend jugendliche oder eher konservative Sprache eingesetzt wird, oder ob im Kommentar viele Fremdwörter oder Anglizismen gebraucht werden. Neben der Bewertung dieser Sprachebene sollte auch der Satzbau und die Länge der Sätze betrachtet werden.

Es gilt außerdem, herauszuarbeiten, was der Autor mit seinem Kommentar bezweckt. Möchte er informieren, überzeugen oder Aufklärung zu einem bestimmten Ereignis bieten? Daraus ergibt sich die Autorenintention, die aus Ihrer Analyse genau hervorgehen sollte.

Schluss der schriftlichen Analyse

Ihre Analyse schließt mit Ihrer Wertung, für die einzelne Punkte der Analyse noch einmal zusammengefasst werden. Darauf erfolgt die eigene Meinung zur Thematik des Kommentars. Der Schluss sollte kurz und präzise sein und sich auf einige wenige Sätze begrenzen.

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