Dramenanalyse schreiben – Aufbau + Tipps

Als Dramenanalyse oder auch Szenenanalyse bezeichnet man eine Analyse einer Szene eines Dramas. Die Dramenanalyse ist in die Kategorie spezifischer Textanalysen einzuordnen.

Wie beginne ich nun?

Wie in anderen Analysen fängt man mit dem Groben an und arbeitet sich nach und nach an die Details der Szene heran. Man beginnt also die Szene in das eigentliche Drama einzuordnen, danach die einzelnen Figuren, welche in der Szene vorkommen. Danach betrachtet man die Dialoge und deutet dann die Details wie Regieanweisungen und die diversen Stilmittel.

In den Aufgaben der Dramenanalyse wird meist erwähnt, worauf du besonders achten musst. Beispielsweise auf die genaue Analyse einer Person des Stückes oder der Beziehung zwischen zwei Charakteren. Solche Anweisungen arbeitet man an den passenden Stellen im Standard Aufbau einer Dramenanalyse ein.

Allgemeiner Aufbau einer Dramenanalyse

Zuallererst solltest du dir den Text gut durchlesen, wenn es die Zeit zulässt ruhig mehrmals. Auch Notizen sowie eine grobe Gliederung können hilfreich sein. Denn daran kannst du dich beim Schreiben besser orientieren. Außerdem sollte man bereits bei dem Durchlesen des Textes die wichtigen Stellen farblich hervorheben. Nach einigen Gedanken zu der Szene kann es dann auch schon mit dem Schreiben beginnen.

Der Ablauf einer Dramenanalyse ist meist der gleiche: Alles beginnt mit einem Einleitungssatz, der eventuell eine These, welche in der Aufgabe steht, beinhaltet. Daraufhin folgt eine grobe Inhaltsangabe, an welche dann die eigentliche Analyse und Interpretation der Szene anschließt.

1. Die Einleitung

Mit dem Einleitungssatz solltest du das Interesse zum Weiterlesen wecken. Folgende Dinge solltest du hierbei beachten:

  • Nenne das Drama, aus der die Szene stammt und ordne diese in der Handlung des Dramas ein.
  • Nenne den Autor, sowie das Erscheinungsjahr und die dazugehörige Epoche. Hierbei kannst du auch auf die Umstände eingehen, welche das Drama bzw. den Autor beeinflusst haben.
  • Eine knappe Inhaltsangabe zu der Szene mit den 5 W-Fragen (Wer?Was?Wann?Wo?Warum?)

Beachte jedoch, dass man in einem Leistungskurs auch eine detailreiche Hinführung zu der Dramenanalyse schreiben kann. Bei solch einer Hinführung wird auf die Epoche und die Entstehungsumstände näher eingegangen.

Nach solch einem Einleitungssatz wird die These eingeschoben, aber nur wenn diese in der Aufgabe angegeben ist. Ansonsten folgt daraufhin direkt die Inhaltsangabe.

2. Inhaltsangabe

Vor der eigentlichen Interpretation und Analyse kommt nun die Inhaltsangabe. Hier werden die 5 W-Fragen aus dem Einleitungssatz näher erläutert, jedoch ohne Details und Wertungen. Hierbei solltest du immer im Präsens schreiben und keine direkten oder indirekten Zitate übernehmen. Also in deinen eigenen Worten schreiben.

3. Die eigentliche Dramenanalyse

Bereits am Anfang des Textes haben wir schon erwähnt, dass wir vom Groben bis hin zu den Details wandern. Hiermit ist gemeint, dass wir von allgemeinen Dingen zu den spezielleren Dingen der Szene bzw. des Dramas kommen.
Benutze daher folgende Vorgehensweise:

  1. Erfasse die wichtigen Textstellen und zitiere diese richtig mit „(Vgl. Zeile:…)“
  2. Analysiere diese Textstellen (Beispielsweise auf Stilmittel)
  3. Interpretiere die Textstelle, das bedeutet: Bewerten, Deuten und die Wirkung auf den Leser herausarbeiten.

3.1 grundlegende Dramenanalyse

Die Standard Aspekte und Eigenschaften der Szene sollten nun festgestellt werden:

  • Ordne die Szene in das Werk ein unter Einbezug der vorherigen Geschehnisse.
  • Betrachte die Erzählweise und -perspektive. Hierbei ist zu beachten, dass in einem typischen Drama kein Erzähler vorhanden ist, aber dafür in einem Roman.
  • Wie ist die Zeitgestaltung? Werden Zeitsprünge wie Rückblenden oder ähnliches gemacht?
  • Wie ist die Raumgestaltung? Wir die Umgebung detailliert oder eher wenig beschrieben?
  • Achte immer auf die Epochen-Merkmale sowie die stilistischen Mittel und binde diese an den passenden Stellen ein.

3.2 Analyse der vorhandenen Charaktere

Beginne hier mit den Eindruck den die Charaktere, welche in der Szene vorkommen, vermitteln und wie sie gestaltet sind. Achte also auf Aussehen und ähnliches. Danach kannst du die Personen mit ihren Charaktermerkmalen beschreiben und deren Beziehungen zueinander erklären. Mit letzterem ist gemeint, dass du erklären sollst in was für einem Verhältnis diese zueinander stehen. Sind sie verwandt? Sind sie ein Liebespaar?
Dann solltest du auf deren Kommunikation, vor allem auf deren Ablauf, untereinander eingehen. Dazu passend werden dann die Gesprächs- bzw. Redeanteile der Protagonisten verglichen. Wer redet mehr? Danach folgt dann auch die Schlussfolgerung welcher Charakter hier der eigentliche Gewinner ist und somit die Szene beherrscht.

3.3 Analyse der verwendeten Sprache sowie rhetorischen Mitteln

Betrachte hier ob die Szene eine Umgangssprache beinhaltet, oder ob es an eine besondere Zielgruppe gerichtet ist durch beispielsweise Fachsprache. Daraufhin wird die Dialogform analysiert und die stilistischen Mittel herausgearbeitet. Hier sollte man die auffälligeren rhetorischen Mittel nennen und daraufhin deren Wirkung erläutern. Auch auf Schlüsselwörter oder Leitmotive ist zu achten, denn diese kommen immer wieder innerhalb des Textes vor. Weiterhin sollten die Regieanweisungen und andere wichtigen Details der Szene in die Analyse mit einbezogen werden.

4. Der Schluss

Für eine vollständige Dramenanalyse gehört ein passender Schluss dazu, dieser ist wichtig vor allem für die Notengebung. Man sollte hier die vorher erhaltenen Erkenntnisse durch Analyse sowie Interpretation zusammenfassen. An dieser Stelle wird die eventuell vorhandene These bewertet bzw. beurteilt. Damit zieht man dann ein Fazit und geht auf die Bedeutung der Szene im Gesamtwerk ein. Auch ein kurzer Ausblick in die darauf folgende Geschichte des Dramas wird nun gegeben. Falls der Lehrer dies möchte, kannst du auch noch deine eigene Meinung als Abschluss hinzufügen.

Jede Analyse und Interpretation läuft gleich ab mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Auch sind alle Bewertungen sowie Deutungen immer logisch begründet und sollten plausibel erscheinen. Damit ist dein Lehrer dann zufrieden.

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