Welche Sprachebenen gibt es? Aufklärung

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Welche Sprachebenen gibt es

Sprachebenen sind Varietäten einer Sprache, die sich durch ihren Stil, ihre Grammatik, und durch sprachliche Eigenarten unterscheiden. Wo sich auf einer Sprachebene zum Beispiel bestimmte umgangssprachliche Wörter und Bezeichnungen finden, finden auf einer anderen Sprachebene wiederum nur offizielle Begriffe Verwendung.

Sprachebenen werden hierarchisch angeordnet. Das heißt, am unteren Ende steht die reine Mundart einer Sprache. Die höchste Stufe der Sprachebenen erreicht dagegen die gehobene Sprache.

Was sind Sprachebenen?

Sprachebenen sind unterschiedliche Variationen einer Sprache, die durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet sind. Jede Sprachebene hat ihre eigene Grammatik, Vokabular und stilistische Besonderheiten. Diese Ebenen werden hierarchisch angeordnet, wobei am unteren Ende die Mundart einer Sprache und am oberen Ende die gehobene Sprache oder Hochsprache steht.

Sprachebenen lassen sich anhand verschiedener Kriterien unterscheiden, wie beispielsweise der formellen oder informellen Verwendung, dem sozialen Kontext oder dem Fachgebiet. Von

  • Gauner-/Ganovensprache
  • über Slang,
  • Jugendsprache,
  • Dialektsprachen
  • und Mundarten
  • bis hin zur Standardsprache,
  • gehobenen Sprache,
  • Bildungssprache
  • und Fachsprachen – die Vielfalt der Sprachebenen ist beeindruckend.

Mundart und Umgangssprache

Die Mundart einer Sprache wird heute in der Regel kaum noch gesprochen. Es handelt sich dabei um ursprünglich gesprochene Sprache. Das heißt, die Aussprache, Wortwahl, und der Satzbau folgen keinen bestimmten Regeln. Sie weichen in der Regel stark von den grammatikalischen Regeln der Hochsprache ab. Nur in einigen wenigen Gegenden finden sich heute noch Mundarten. In Deutschland wird zum Beispiel die sogenannte Saterfriesische Sprache nur noch von ca. 2.000 Menschen in einem kleinen Gebiet in der Gemeinde Saterland gesprochen.

Ursprüngliche Mundarten lassen sich allerdings in der heutigen Umgangssprache einer Sprache oft noch erkennen. Umgangssprache wird vorwiegend in privatem Umfeld verwendet. Sie folgt grundsätzlich den Regeln moderner Hochsprache. Sie zeichnet sich aber durch eine vielzahl grammatikalisch nicht korrekter Begriffe, Wortkombinationen, und Satzstellungen aus. Zum Teil haben auch sprachliche Überreste von Mundarten bis heute überdauert und finden sich in der Umgangssprache wieder. Klassische Formen von Umgangssprache sind zum Beispiel informelle Grußformeln wie „Moin“, oder „Mahlzeit“.

Hochsprache und Schriftsprache

Die Hochsprache oder auch Allgemeinsprache ist die weitläufig verständlichste Varietät einer Sprache. Sie wird in offiziellen Bezügen gesprochen. So zum Beispiel findet sie Verwendung in Schulen und Universitäten, in Unternehmen und in der Politik, und bei öffentlichen Vorträgen. Im Kern bildet die Hochsprache die mündliche Aussprache der Schriftsprache ab. Das heißt, für sie gelten grammatikalische Regeln. Dies ist jedoch nicht durchgängig garantiert. So findet die Anwendung des klassischen Genitivs beispielsweise immer weniger Gebrauch in der gesprochenen deutschen Hochsprache.

Hochsprache kann sich also, genau wie Umgangssprache und Schriftsprache übrigens auch, über die Zeit hinweg durchaus verändern. Hierbei handelt es sich jedoch nicht selten um jahrhundertelange Prozesse. Die Schriftsprache unterliegt im Gegensatz zur Hochsprache den strengen Regeln der Grammatik einer Sprache. Es handelt sich dabei also nicht um die Sprache, die zum Beispiel unter Freunden bei einem Briefaustausch verwendet werden würde. Das wäre dann eher geschriebene Umgangs- oder Hochsprache. Schriftsprache bezeichnet vielmehr die offizielle Sprache eines Landes, mit der Einhaltung aller Regeln. Schriftsprache findet deshalb unter anderem Anwendung in Dokumenten von Behörden, Institutionen, und im Bereich des Rechts.

Als gehobene oder feierliche Sprache wird schlussendlich nur diejenige Sprachebene bezeichnet, die bei hoher Kunst wie Dichtung oder Prosa zur Anwendung kommt.

Sprachliche Abgrenzung von Sprachebenen

Sprachebenen sind nicht zu verwechseln mit Dialekten und Jargon. Bei einem Dialekt handelt es sich um eine regional begrenzte sprachliche Ausformung. Der Jargon wiederum zeichnet sich durch eine fachliche Wortwahl aus, die nur einem bestimmten, eingeweihten Personenkreis verständlich ist. Das können zum Beispiel Berufsgruppen, oder auch Sportvereine sein.

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