Apposition & Attribut – was ist der Unterschied? Aufklärung & Beispiele

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Apposition & Attribut - was ist der Unterschied

Was ist eine Apposition?

Die Apposition steht immer in direkter Verbindung zu einem (Pro-)Nomen. Sie beschreibt wesentliche Eigenschaften des Bezugswortes. Für Appositionen ist charakteristisch, dass sie als Nebensatz erscheinen. Eine Apposition wird durch Kommasetzung hervorgehoben. Deswegen ist auch die Bezeichnung ‚Beisatz‘ in der deutschen Grammatik geläufig.

Beispiele:

‚Uri, der gerne Suppe mag, kocht sich heute eine‘.
‚Uri, vergnügt wie er nun mal ist, freut sich auch über eine heiße Suppe‘.
‚Da kommt Uri, der gerne Suppe mag‘.

Hier gehören die Satzteile ‚der gerne Suppe mag‘ beziehungsweise ‚vergnügt wie er nun mal ist‘ zur Gruppe der Appositionen. Das Bezugswort und die dazugehörige Apposition erscheinen immer im selben grammatischen Fall:

‚Da kommt Uri, der gerne Suppe mag‘. (Nominativ)
‚Er hatte Uri getroffen, den er schon lange kennt‘. (Akkusativ)
‚Danach gab er Uri, seinem besten Freund, ein Eis aus‘. (Dativ)

Diese Regel gilt auch dann, wenn dem Nomen eine Präposition vorausging:

‚Beim Eis essen verbrachte er mit Uri, seinem besten Freund, einen fröhlichen Sommertag‘.

Zudem unterliegt die Anzahl an Appositionen keinen festen Vorgaben. Sie ist im Grunde unbegrenzt:

‚Da kommt Uri, der vergnügt ist, gerne Suppe mag, sich heute eine kocht etc.‘

Es gibt Fälle, bei denen die charakteristischen Kommastellen nicht vorhanden sind. Dennoch liegt eine Apposition vor:

‚Uri als glühender Liebhaber von Suppen kocht sich heute eine‘.

Hier leitet das Wort ‚als‘ die Apposition ‚glühender Liebhaber von Suppen‘ ein.

Was ist ein Attribut?

Ein Synonym für Attribute lautet ‚Beifügung‘. Als mögliches Attribut kommen mehrere Wortgruppen infrage, wie beispielsweise Pronomen, Partizipialsätze, Substantive und Adjektive sowie adverbiale Bestimmungen. Jedes Attribut ist mit einem Bezugswort verbunden und lässt sich mit der Frage ‚was für ein?‘ ermitteln. Mithilfe der Umstellprobe kann ebenfalls festgestellt werden, welche Wörter im Satz Attribute darstellen.

Beispiele:

‚Der vergnügte Uri kocht heute eine Suppe‘.
Bei diesem Satz liegt ein attributives Adjektiv vor. Komplett adjektivisch wäre die Variante ‚Uri ist vergnügt‘. Überdies ist auch die ergänzte Variante ‚Der fröhliche, vergnügte Uri‘ grammatikalisch einwandfrei.

‚Diese Suppe da hat Uri gekocht‘.
Hier liegt ein Adverbialattribut vor, worauf das Adverb ‚da‘ verweist.

‚Uris Suppen sind wirklich die besten‘.
Die Formulierung ‚Uris Suppen‘ zählt zur Kategorie der Genitivattribute.

‚Uri am Herd ist gerade mit Kochen beschäftigt‘.
Wegen der Örtlichkeitsbestimmung ‚am Herd‘ ist ein präpositionales Attribut zu erkennen.

‚Seine wartenden Freunde können die Suppe gleich essen‘.
Das Partizip ‚wartende‘ fungiert als Attribut. In dem beispielhaften Satz handelte es sich um einen Partizip Präsens. Darüber hinaus ist die attributive Funktion auch mit einem Partizip Perfekt möglich:

‚Uris frisch zubereitete Suppe schmeckte wirklich allen‘.
An dieser Stelle wird der Zustand von der Suppe näher definiert.

‚Mit Uri den Abend zu verbringen ist eine nette Sache‘.
Anstelle eines Partizips kommt dem Infinitiv ‚verbringen‘ die Aufgabe als Attribut zu.

Daneben gibt es attributive Formen, welche aus Nebensätzen (Relativsätzen) bestehen und leicht mit Appositionen verwechselt werden können:

‚Er schenkte Uri, den er schon lange kennt, ein Eis‘.

Tatsächlich kann auch einer Apposition die Rolle eines Attributs zukommen:

‚Er besucht Uri, seinen besten Freund‘.

Worin besteht der Unterschied?

Zunächst erfüllen beide Wortarten im Satz einen sehr ähnlichen Zweck: Appositionen und Attribute haben gemeinsam, dass sie das Wesentliche beziehungsweise die Eigenschaften von Subjekten näher beschreiben. Mitunter kann sogar eine Apposition als Attribut in einem Satz erscheinen. Trotz dieser Gemeinsamkeiten müssen sie voneinander differenziert werden.

Anders als eine Apposition ist das Attribut in ein Satzglied integriert. Das Eingrenzung durch die Kommastellen entfällt häufig. Deshalb stellen Attribute keine unabhängigen Satzglieder dar. In der Hinsicht sind sie von Appositionen zu unterschieden.

Einer Apposition kommt kein Stellenwert als Gliedsatz vor. Deshalb steht sie im engeren Bezug zum Nomen als wie es bei Attributen der Fall ist. Die Apposition erscheint im gleichen grammatischen Kasus wie das jeweilige Nomen. Ein Attribut kann hingegen als Akkusativ klassifiziert werden, während das Bezugswort dativisch ist.

Attribute lassen sich leichter erkennen, denn sie werden oft mit den Relativpronomen ‚der/die/das‘ oder ‚welcher/welche/welches‘ eingeleitet. Dies ist auch bei einer Apposition möglich, stellt jedoch keine notwendige Voraussetzung dar. Ein Attribut hat seinen Platz links oder rechts vom Bezugswort, anders als eine Apposition: Sie schließt sich an das Bezugswort an und geht ihm nicht voraus.

Wenn es schwierig ist, in einem Satz Attribute und/oder Apposition auszumachen, empfiehlt sich die Umstellprobe. Ist ein Satzteil in seiner Position nicht variabel und ergibt ohne Nomen keinen Sinn, dann gehört es zu den Attributen.

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