Digitale & analoge Kommunikation – Beispiel aus dem Alltag

Eins vorneweg – Eine reibungslose Kommunikation kann nicht stattfinden, wenn entweder die analoge oder die digitale Kommunikation fehlen. Erst wenn beide zusammenpassen, ist es eine erfolgreiche Kommunikation. Paul Watzlawick schrieb als viertes Axiom nieder: „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“

Die digitale Kommunikation bezieht sich auf

  • Sprache,
  • Schrift,
  • Zeichen
  • oder Symbole.

Sie vermittelt also die Inhaltsebene.

Dahingegen übermittelt die analoge Kommunikation die Beziehungsebene durch

  • Mimik,
  • Gestik,
  • Tonfall
  • und sonstige Teile der para- und nonverbalen Kommunikation.

Beispiele:

„Das habe ich nicht verstanden.“

Allein der Satz, ohne analogen Bezug, sagt dem Empfänger nicht, ob es ernst, sarkastisch oder hilfesuchend gemeint ist. Erst der Tonfall und die Mimik vermitteln diesem eine solide Grundlage zur Antwort.

Das Fehlen der analogen Kommunikation findet sich häufig in Chats wieder. Dort versucht man sich oft Smileys oder Emoticons zu bedienen, um die Beziehungsebene zu verdeutlichen:

  • „Ich liebe dich <3“ Während die Aussage ohne das Herz-Emoticon recht nüchtern gewirkt hat, wird hier die Beziehung zum Empfänger verdeutlicht.
  • „Ich geh einkaufen *augen verdreh*“ ist auch eine Art, die Beziehung auszudrücken. In diesem Rahmen ist der Sender augenscheinlich genervt davon.
  • Auch Satzzeichen oder Formatierungen dienen dem Ersatz der analogen Kommunikation:
  • „Ich bin so genervt.“ Durch das hervorheben mithilfe der Kursivschrift wird die emotionale Ebene des Senders deutlich hervorgehoben.
  • „Komm sofort heim!!!!!“ Viele Ausrufezeichen zeigen eine deutliche Aufforderung und könnte beim Gesicht-zu-Gesicht stehen für Wut stehen.
  • „Was soll das!?“ Die Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen stellt in Kombination ein Entsetzen dar.

Durch all diese Mittel wird in der Social Media Welt die Beziehung zum Empfänger ausgedrückt.

In die reine Schrift kann man ebenso viel hineininterpretieren, wie in die reine Mimik oder im Falle von Chats in die reinen Emoticons beziehungsweise Smileys. Um eine reibungslose Kommunikation in allen möglichen Fällen zu erhalten ist es wichtig, dass die die analoge Kommunikation zu der digitalen passt. So minimieren sich die Interpretationsfreiräume nahezu gegen Null und die Konversation kann nahezu unproblematisch durchgeführt werden.

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