Der Reinheitsgrad des Goldes sowie weiterer Edelmetalle wurde historisch stets in Karat angegeben. Seit der Neuzeit und mit der Einführung des metrischen Systems weltweit hat sich die Angabe des Reinheitsgrades einer Goldlegierung in das dreistellige Nummern-System gewandelt. 333 und 999 Gold kennt nahezu jeder, doch wie sieht es mit 835er Gold aus?
Was sagt diese Nummer überhaupt aus?
Das dreistellige Nummernsystem gibt Auskunft über den Promille Gehalts reinsten Goldes gemessen an der Gesamtmasse. Gold tritt bereits in der Natur meistens nicht rein auf. Es ist durchsetzt mit anderen Metallen oder sonstigen Beigaben. Nach der Gewinnung wird Reingold mit verschiedenen Verfahren gewonnen. Später wird das Gold gezielt mit Beigaben zu verschiedenen Legierungen verarbeitet. Je höher die Nummer, desto reiner und natürlich auch teurer ist das Gold.
Die Angabe „333“ kann auch als „0,333“ Promille-Wert formuliert werden. Im Klartext bedeutet dies, dass von 1000 Gewichtsanteilen 333 Anteile reinstes Gold sind. Das entspricht in etwa einem Drittel des Gesamtgewichtes.
Wozu dienen Legierungen?
Um Schmuck herzustellen, ist reinstes Gold einfach zu weich. Es würde schnell zu unschönen Kratzern kommen und feinste Details für hochwertigste Goldschmiede-Kunst können nicht so einfach ausgearbeitet werden. Also werden dem Gold weitere Edelmetalle wie Silber oder Kupfer in verschiedenen Anteilen zugesetzt. Als unedle Metalle werden Platin, Nickel, Palladium, Titan, Cadmium, Zinn oder Zink beigemischt.
So entstehen verschiedene Farbtöne und Reinheitsgrade, von denen 333 und 585 im deutschen Schmuckhandel am gängigsten sind. Lediglich Goldbarren zur Geldanlage sind aus nahezu reinem 999er Gold.
Andere Länder nutzen abweichende Legierungen, die sich leicht von den in Deutschland gängigen Werten unterscheiden. Eine Ausnahme auf dem Markt des Goldschmucks bilden Indien und Thailland. Die Goldschmiede dort verarbeiten 917er und 965er Gold zuverlässig zu gut tragbaren und sehr feinen Schmuckstücken. Warum ihnen die Schmuckherstellung mit fast reinem Gold gelingt, bleibt deren Geheimnis.
Was hat es nun mit 835er Gold auf sich?
In Deutschland kennen wir die Gold-Punzierungen 333, 585, 750 oder 999. Großbritannien führt die Werte 375, 585, 750 sowie 916. In Frankreich sind die Werte 750, 840 und 920 gängig.
Doch ein 835er Gold gibt es so auf dem herkömmlichen Markt nicht. Diese Punzierung ist typisch für das Edelmetall Silber.
Neben 800, 925 und 935 gehört 835er Silber zu den gängigen Werten für Silberschmuck, Münzen und feine Gebrauchsgegenstände.
Kann Silber wie Gold aussehen?
Haben Sie ein Schmuckstück, dass Ihnen wie Gold erscheint, aber eine 835er Punzierung trägt, sind eigentlich nur zwei Erklärungen möglich.
Gelegentlich werden Silber-Schmuckstücke nachträglich vergoldet. Dazu überzieht ein Juwelier das Silber mit einer feinsten Schicht Gold. Die alte Punzierung kann dann den entscheidenden Hinweis darauf geben, dass es sich bei diesem Teil nicht um reines Silber handelt. Ein Betrug mit vergoldeten Silber-Schmuckstücken wird auf diese Weise aufgeschlossen.
Bietet ihnen also jemand ein angebliches Gold-Schmuckstück mit dieser Punzierung an, ist Vorsicht geboten. Haben Sie ein solches Schmuckstück in Ihrem Besitz, geerbt oder aus einer anderen Quelle bezogen, können Sie der Wahrheit mit einem kleinen Trick näher kommen. Mit feinstem Schleifpapier polieren Sie an einer unsichtbaren Stelle des Wertgegenstandes eine winzige Stelle. Sie werden ziemlich bald sehen, was sich unter der goldenen Oberfläche befindet. Wenn Sie sich unsicher sind und das gute Stück nicht beschädigen möchten, kann diese Prüfung auch durch einen Juwelier erfolgen.
Die zweite Erklärung kann angelaufenes Silber sein. Dieses Edelmetall entwickelt nach einiger Zeit eine Patina, die für das ungeübte Auge golden aussehen kann. Je nachdem unter welchen chemischen Rahmenbedingungen Silber oxidiert und welche Silberlegierung vorliegt, laufen Schmuckstücke oder Besteck gräulich stumpf, schwarz oder eben leicht Kupfer- bis Goldfarben an. In diesem Fall sollte eine Reinigung des Gegenstandes bald den typisch silbernen Glanz wieder zum Vorschein bringen.
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