35 Rhetorische Stilmittel: Liste mit Wirkung, Funktion & Beispielen + PDF Download

35 Rhetorische Stilmittel Liste mit Wirkung, Funktion & Beispielen + PDF Download
35 Rhetorische Stilmittel Liste mit Wirkung, Funktion & Beispielen + PDF Download

Rhetorische Stilmittel sind Techniken, die von Autoren und Rednern verwendet werden, um ihre Botschaften auf überzeugende und ansprechende Weise zu übermitteln. Sie sind essentielle Werkzeuge in der Kunst der Rhetorik – der Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und zu überzeugen. Durch die gezielte Anwendung rhetorischer Stilmittel können Texte und Reden interessanter, einprägsamer und ausdrucksstärker gestaltet werden.

Der Begriff „rhetorisches Stilmittel“ stammt aus dem Griechischen: „Rhetorik“ bezieht sich auf die Kunst der Redekunst, während „Stilmittel“ die speziellen Techniken bezeichnet, die verwendet werden, um einen bestimmten Effekt zu erzeugen. Stilmittel können sich auf die Struktur, das Vokabular, den Ton und andere Aspekte der Sprache beziehen.

Hinweis: Hier haben wir eine Tabelle mit 35 rhetorischen Stilmitteln, Ihrer Erklärung mit Beispielen und der Wirkung für Sie. Weiter unten finden Sie eine ausführliche Erklärung zu den wichtigsten Stilmitteln und allgemeine Informationen über rhetorische Stilmittel, ihre Anwendung und Beispiele.

Liste mit den 35 wichtigsten sprachlichen und rhetorischen Mitteln mit Beispielen und Wirkung

Hier kannst du die gesamte Liste als PDF herunterladen & ausdrucken

Stilfigur Erklärung Beispiel Wirkung
Akkumulation Anhäufung zusammengehörender Wörter Sonne, Sand und Meer oder Feld, Wald und Wiesen Größerer Nachdruck auf der Aussage oder bessere Verdeutlichung
Allegorie Verbildlichung oder ausgesprochene Metapher „Auf dem Theater der Welt sind alle Menschen Spieler…“ Abstraktes anschaulich machen
Alliteration Mindestens zwei aufeinanderfolgende Worte mit gleichem Anfangsbuchstaben Veni Vidi Vici Verdeutlichung der Zusammengehörigkeit der Wörter
Allusion Indirekte Beschreibung oder Anspielung „Er ist ein wahrer Romeo in Bezug auf Frauen.“ Verschlüsselung der Botschaft, Verbildlichung, Verkürzung von Informationen
Anapher Wiederholung am Anfang mehrerer Sätze oder Verse I have a dream…, I have a dream… Steigerung der Wirkung
Antithetik Gegenüberstellung zweier Gedanken „Ich schlafe, aber mein Herz wacht.“ Aufwertung der eigenen Position durch Gegenüberstellung
Apostrophe Hinwendung zum Publikum oder einer bestimmten Person Steigerung der Eindringlichkeit
Archaisierung Benutzung alter Wörter Gülden für golden usw. Hinweis auf Tradition, möglicherweise etwas Humor
Assonanz Halbreim „Ottos Mops trotzt.“ Steigerung der Eindringlichkeit
Asyndeton Anreihung von Sätzen oder Worten ohne Konjunktion Sommer, Sonne, Strand oder „Er benahm sich schrecklich…“ Verstärkung der negativen bzw. positiven Bewertung oder stärkere Verdeutlichung
Chiasmus Symmetrische Überkreuzung von Satzteilen „Ich bin groß, klein bist du.“ Hervorhebung, Steigerung der Merkfähigkeit
Ellipse Auslassen von Satzteilen Ich kann es, du nicht Ausdruck von Eile
Enjambement Fortführung des Satzes über das Zeilen-/Versende hinaus Besondere Hervorhebung des Inhalts
Epipher Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Satzende „Ich fordere Moral, du lebst Moral.“ Steigerung des Wortes
Euphemismus Positive Beschreibung negativer Eigenschaften „Kräftig gebaut“ anstelle von „dick“ Beschwichtigung, Schönmalerei
Hendiadyoin Benennung ein und desselben Sachverhalts mit zwei gleichbedeutenden Worten Mord und Totschlag Verdeutlichung
Hyperbel Starke Übertreibung Totmüde, granatenvoll Abwertung oder Aufwertung
Inversion Umkehr der gewöhnlichen Wortfolge Sieht müde aus der Mann Herausstellung des Wichtigen im Satz, bessere Eindringlichkeit
Ironie Gegensatz von wörtlicher und wirklicher Bedeutung „Hier sieht es aber aufgeräumt aus“ – in einem verwüsteten Zimmer Erheiterung, Humor, Überzeugungskraft
Klimax Aufzählung sich steigernder Worte, angefangen mit dem schwächsten Ich arbeite 8, 9, 10 Stunden am Tag Verstärkung, Aufwertung der Aussage
Litotes Untertreibung, Abschwächung oder Verneinung „Wirklich nicht schlecht“, „meine Wenigkeit“ Verstärkung oder Abschwächung der Aussage
Metapher Bildlich gesprochene Aussagen Am Fuße des Berges, ein Meer von Ameisen Verdeutlichung und Verstärkung durch bildliche Unterstützung
Metonymie Ersatz durch bildlichen, aber verwandten Ausdruck „Die Karre“ für Auto, „Das Eisen“ für Schwert Eingängige Formulierung
Neologismen Erstellung von neuen Wörtern „Knabenmorgenblütenträume“ (Goethe) Abwertung oder Aufwertung
Oxymoron Verbindung einander gegensätzlicher Begriffe Kalte Hitze Denkanstoß durch Scheingegensatz
Paradoxon Widersprüchlichkeit einer Idee, die der Meinung widerspricht Ich weiß, dass ich nichts weiß“ (Sokrates) Denkanstoß durch Scheinwiderspruch
Parallelismus Parallel aufgebaute Sätze oder Satzteile Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch geht Verstärkung der eigenen Aussage
Parataxe Nebeneinanderstellen von gleichwertigen Hauptsätzen „Das ist Klaus. Klaus ist ein geselliger Bursche“ Vermittelt Direktheit, prägnante Formulierung
Parenthese Einschub Das ist – wie gesagt – sehr wichtig Kommentar mit Aufwertung oder Abwertung bzw. Verdeutlichung
Periphrase Umschreibung eines Begriffs Der Vater der Agenda 2010 = Gerhard Schröder Veranschaulichung
Personifizierung Zuweisung menschlicher Eigenschaften an etwas Nicht-Menschliches Der Stein schaut uns so traurig an, Vater Staat, Brudervolk Ähnlich wie bei Metapher – bildliche Verstärkung der Aussage
Pleonasmus Zusammenstellung von Begriffen mit gleicher Bedeutung Runde Kugel, alter Greis Erhöhung der Eindringlichkeit der Aussage
Rhetorische Frage Uneigentliche Frage, die Zustimmung oder Ablehnung voraussetzt Seh ich so blöd aus? Einbeziehung des Lesers bzw. des Gefragten zum Mitdenken
Sarkasmus Verletzender, beißender oder bitterer Hohn und Spott „Goethe hat keinen anderen Schmerz empfunden als den beleidigter Eitelkeit.“ Ausdruck von Ironie, scharfe Kritik oder Verhöhnung
Symbole Verwendung von symbolischen Darstellungen Weiße Taube für Frieden, Hammer und Sichel für Kommunismus Erhöhung der Anschaulichkeit

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Häufig gestellte Fragen zu rhetorischen Stilmitteln

Nach all den Informationen und Übungen zu rhetorischen Stilmitteln haben Sie vielleicht noch einige Fragen. In diesem Abschnitt gehen wir auf einige häufig gestellte Fragen zu diesem Thema ein.

Warum sind rhetorische Stilmittel wichtig?

Rhetorische Stilmittel sind wesentliche Werkzeuge für eine effektive Kommunikation. Sie helfen dabei, Botschaften klarer und eindrucksvoller zu vermitteln, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und komplexe oder abstrakte Konzepte verständlich zu machen. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, die emotionale Wirkung eines Textes oder einer Rede zu verstärken und eine bestimmte Atmosphäre oder Stimmung zu erzeugen.

Wie viele rhetorische Stilmittel gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von rhetorischen Stilmitteln. Einige der bekanntesten sind Metapher, Vergleich, Alliteration, Anapher, Ironie, Hyperbel, Paradoxon und rhetorische Frage. Aber es gibt noch viele weitere, und jedes hat seine spezifischen Eigenschaften und Anwendungsbereiche.

Kann ich rhetorische Stilmittel in meiner täglichen Kommunikation verwenden?

Ja, definitiv! Rhetorische Stilmittel sind nicht nur in der Literatur oder in öffentlichen Reden nützlich. Sie können auch in der alltäglichen Kommunikation, im Berufsleben oder im Studium verwendet werden. Sie können beispielsweise eine Metapher verwenden, um eine komplexe Idee in einer Präsentation zu verdeutlichen, oder eine rhetorische Frage stellen, um eine Diskussion in einer Besprechung anzuregen.

Kann die Verwendung von rhetorischen Stilmitteln auch nach hinten losgehen?

Ja, das ist möglich. Wenn rhetorische Stilmittel falsch verwendet werden, können sie verwirren oder die Botschaft unklar machen. Einige Stilmittel, wie Ironie oder Sarkasmus, können auch leicht missverstanden werden, besonders in schriftlicher Form. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu sein, wann und wie man sie einsetzt, und sicherzustellen, dass sie den beabsichtigten Effekt erzielen.

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