Was sagt man zu Beginn des Ramadan zu Muslimen?

Was sagt man zu Beginn des Ramadan zu Muslimen

Wenn der Neumond für den neunten islamischen Monat gesichtet wird, ist es soweit – es ist Ramadan. Dieser ist für Millionen und Milliarden Muslime auf der Welt der Beginn einer spirituellen und besinnlichen Zeit. Auch hierzulande wird der als Fastenzeit bekannte Monat von vielen Muslimen geschätzt und seine Pflichten werden eingehalten. Da merken Sie dann häufig auch, dass der Kollege, von dem Sie es gar nicht erwartet hätten, plötzlich das Essen verweigert. Das wirft erstmal Fragen auf. Denn was sagt man zu Beginn des Ramadan zu Muslimen?

Mehr als Fastenzeit: Was ist der Ramadan überhaupt?

Grundsätzlich ist Ramadan nur der neunte Monat des islamischen Mondkalenders – es handelt sich also um einen Eigennamen, wie „April“ und „Mai“. Das Besondere ist allerdings, dass im Koran präzise das Fasten inklusive seiner Regeln im Monat Ramadan vorgeschrieben wurde. Von der Zeit der Morgendämmerung, also der Zeit für das islamische Morgengebet, bis zum Sonnenuntergang, also der Zeit für das islamische Abendgebet, verzichten Muslime dabei auf Essen und Trinken. Doch Ramadan bedeutet für Muslime noch mehr als der ledigliche Verzicht auf Nahrung. So sind Schwangere, Stillende, Kranke und Kinder auf freiwilliger Basis vom Fasten ausgenommen – trotzdem ist der Ramadan auch für sie wichtig. Denn es ist eine höchst spirituelle Zeit, in welcher mehr Gottesdienste, wie das Beten und Spenden, verrichtet werden. Die Nächte werden oft für viele Stunden im Gebet verbracht und der Koran wird vermehrt rezitiert. So lesen viele Muslime den Koran im Monat Ramadan mehr als einmal komplett durch. Hinzu kommt, dass während des Fastenmonats beziehungsweise während des Fastens mehr auf die charakterliche Verbesserung gesetzt wird. Streit, Lästern, ungeziemende Wörter und Lügen sind im Islam zwar immer verboten, aber das Verbot wird während des Fastens noch viel mehr berücksichtigt. Zum Fastenbrechen nach Sonnenaufgang wird außerdem meistens eine gemeinsame und reichliche Mahlzeit eingenommen. Auch mitten in der Nacht vor der Dämmerung wird nach Vorbild des Propheten Mohammeds ein wenig gegessen oder zumindest getrunken.

Sie können sich also vorstellen, dass der Monat Ramadan ein Monat der Freude und Besinnlichkeit für Muslime darstellt und diese durch das anschließende Fest, Zuckerfest beziehungsweise Bayram oder Eid genannt, nur vermehrt wird. Noch wichtiger als ein paar Glückwünsche zu Beginn des Ramadan sind für Muslime daher ein respektvolles Verhalten oder auch das Vermeiden von unanständigen Wörtern in ihrer Umgebung.

Wieso fasten Muslime?

In erster Linie fasten Muslime, weil Gott es im Koran befohlen hat. So ist davon die Rede, dass das Fasten ihnen (also den Muslimen) genauso vorgeschrieben ist, wie es jenen vor ihnen (also den Juden und Christen) vorgeschrieben war. Der Monat Ramadan wurde dabei von Gott auserwählt, da in ihm der Koran herabgesandt wurde. Das erklärt auch, warum im Ramadan nicht nur das Fasten, sondern auch die Rezitation des Korans im Vordergrund stehen. Das Fasten und damit das Zurückhalten von Begierden sollen die Gottesfurcht und den Charakter stärken. Muslime verlassen den Monat Ramadan also vorzugsweise mit mehr Glaube und Spiritualität.

Glückwünsche zu Beginn des Ramadans: Gibt es die?

Es gibt keine von Koran oder dem Propheten Mohammed vorgeschriebenen Glückwünsche, welche sich Muslime zu Beginn des Ramadans mitteilen. Es ist aber üblich, sich immer gute Nachrichten zu überbringen. Da der islamische Monat mit dem Neumond beginnt und traditionell nicht kalkuliert werden sollte, ist der Eintritt des Monats Ramadans eine schöne und vor allem mehr oder wenige plötzliche Nachricht. Man weiß also nur ungefähr, an welchen Tagen der Beginn sein kann. Je nach Sprache wünscht man sich dann auf Arabisch einfach „Ramadan Mubarak“ und „Ramadan Kerim“ oder auf Türkisch „Ramazanin mübarek olsun„. Die Bedeutung ist immer gleich und bedeutet sinngemäß „Möge der Monat Ramadan (für dich) gesegnet sein„. Mit solchen Glückwünschen können Sie auch als Nicht-Moslem ein gutes Bild hinterlassen und sicherlich dem ein oder anderen Arbeitskollegen eine Freude machen.

Eid al-Fitr: So gratuliert man zum Fest des Fastenbrechens

Der Monat Ramadan endet mit dem Neumond und dem Eintritt des islamischen Monats Schawwal. Am ersten Tag ist dabei eines der zwei islamischen Feste, der Eid al-Fitr. Je nach Sprache wird er auch Zuckerfest, Fest des Fastenbrechens oder Bayram beziehungsweise Seker Bayrami genannt. Hier gibt es in den islamischen Texten bewiesene Glückwünsche, welche sich Muslime allerdings nur gegenseitig ausrichten, da sie sinngemäß „Möge Gott von uns und euch (die guten Taten) annehmen.“ bedeuten. Bei Ihren muslimischen Kollegen, Nachbarn und Bekannten können Sie wiederum mit „Eid Mubarak“ oder auf Türkisch „Bayramin mübarek olsun“ für ein Lächeln sorgen.

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